Anna Matthiesen
Mein Buch - Meine Vita
Die Erinnerungen reichen weit zurück in eine Zeit, die nicht mehr zu uns gehört. Es gab keine Waschmaschinen oder Eisschränke etc. In der Schule malten wir im Sommer wochenlang das Haus des Weihnachtsmannes. Wir waren schon über 10 Jahre alt und viele von uns konnten weder lesen noch schreiben. Der Lehrer ließ seinen Garten von uns Kindern während des Unterrichts reinigen. In unserem Dorf hängte man einen Polen auf, weil er Vater werden sollte. In dieser Zeit entstand bei mir die Grundlage zur Fibromyalgie. Sie sollte ewig bleiben.
Von damals bis heute gab es nicht nur Qualen. Ich war noch nicht volljährig und reiste mit geborgtem Geld aus dem Hochmoor am Jadebusen in die damals fast größte Stadt der Welt, nach London, in das Land, das man England nannte. Ich sprach die Sprache nicht und kannte dort keine Menschen. Doch so entkam ich einer Irrenanstalt, in die man mich sperren wollte. Schon einmal versuchte man mich dort einzuweisen. Damals um 1950 gab es noch Möglichkeiten solche Vorhaben ganz legal durchzusetzen. In London besuchte ich eine Schule, in der vorher Churchill unterrichtet worden war. Ich bezahlte die Schulkosten von meinem Gehalt, das ich durch meine Tätigkeit in einer Psychiatrie in einem Nonnenorden verdiente. Es gab viele wunderschöne Aufenthalte in dieser Stadt und wirklich viele schöne und kulturelle Plätze. Zurück in Deutschland besuchte ich weitere Schulen und arbeitete in verschiedenen Jobs, denn irgendwie mussten die Schulen bezahlt werden. Ich war mal an einer Botschaft in Bonn tätig, mal als Seehafenexspediteurin, oder verdiente mein Geld in einem Beerdigungsinstitut. Die Bezahlung war ausschlaggebend für meine Entscheidungen dort tätig zu sein. Später studierte ich Grafik-Design und erfüllte mir meinen Kindheitstraum.
Mein Großvater war einst als nicht sesshafter Arbeiter um 1900 in Deutschland eingewandert. Auch ich war nicht ortsgebunden, was sich durch meine Heirat änderte. Die Schmerzen, die mir als kleines Kind einmal eingepflanzt wurden, änderten sich nicht. Erst um 1990 erkannte man die Krankheit und nannte sie Fibromyalgie. Das war ein großer Schritt nach vorn, aber Hilfe brachte er den Betroffenen nicht. Man hatte in der Medizin über all die Jahrzehnte die Hirnforschung vergessen, da, wo die Ursache der Schmerzerinnerung zu suchen ist.
Heute bin ich eine 80jährige schwerbehinderte Frau. Die Schmerzen melden sich jede Sekunde in jedem Organ, das von Nerven durchzogen wird. Sie melden sich jeden Tag, sie melden sich immer, seit Jahren. Manchmal schreie ich auf, dann stechen sie zu.
Mein Leben war abwechslungsreich, auch schön, wenn auch nicht immer. Aufgeschrieben habe ich es für meine Enkel.
Die Erinnerungen reichen weit zurück in eine Zeit, die nicht mehr zu uns gehört. Es gab keine Waschmaschinen oder Eisschränke etc. In der Schule malten wir im Sommer wochenlang das Haus des Weihnachtsmannes. Wir waren schon über 10 Jahre alt und viele von uns konnten weder lesen noch schreiben. Der Lehrer ließ seinen Garten von uns Kindern während des Unterrichts reinigen. In unserem Dorf hängte man einen Polen auf, weil er Vater werden sollte. In dieser Zeit entstand bei mir die Grundlage zur Fibromyalgie. Sie sollte ewig bleiben.
Von damals bis heute gab es nicht nur Qualen. Ich war noch nicht volljährig und reiste mit geborgtem Geld aus dem Hochmoor am Jadebusen in die damals fast größte Stadt der Welt, nach London, in das Land, das man England nannte. Ich sprach die Sprache nicht und kannte dort keine Menschen. Doch so entkam ich einer Irrenanstalt, in die man mich sperren wollte. Schon einmal versuchte man mich dort einzuweisen. Damals um 1950 gab es noch Möglichkeiten solche Vorhaben ganz legal durchzusetzen. In London besuchte ich eine Schule, in der vorher Churchill unterrichtet worden war. Ich bezahlte die Schulkosten von meinem Gehalt, das ich durch meine Tätigkeit in einer Psychiatrie in einem Nonnenorden verdiente. Es gab viele wunderschöne Aufenthalte in dieser Stadt und wirklich viele schöne und kulturelle Plätze. Zurück in Deutschland besuchte ich weitere Schulen und arbeitete in verschiedenen Jobs, denn irgendwie mussten die Schulen bezahlt werden. Ich war mal an einer Botschaft in Bonn tätig, mal als Seehafenexspediteurin, oder verdiente mein Geld in einem Beerdigungsinstitut. Die Bezahlung war ausschlaggebend für meine Entscheidungen dort tätig zu sein. Später studierte ich Grafik-Design und erfüllte mir meinen Kindheitstraum.
Mein Großvater war einst als nicht sesshafter Arbeiter um 1900 in Deutschland eingewandert. Auch ich war nicht ortsgebunden, was sich durch meine Heirat änderte. Die Schmerzen, die mir als kleines Kind einmal eingepflanzt wurden, änderten sich nicht. Erst um 1990 erkannte man die Krankheit und nannte sie Fibromyalgie. Das war ein großer Schritt nach vorn, aber Hilfe brachte er den Betroffenen nicht. Man hatte in der Medizin über all die Jahrzehnte die Hirnforschung vergessen, da, wo die Ursache der Schmerzerinnerung zu suchen ist.
Heute bin ich eine 80jährige schwerbehinderte Frau. Die Schmerzen melden sich jede Sekunde in jedem Organ, das von Nerven durchzogen wird. Sie melden sich jeden Tag, sie melden sich immer, seit Jahren. Manchmal schreie ich auf, dann stechen sie zu.
Mein Leben war abwechslungsreich, auch schön, wenn auch nicht immer. Aufgeschrieben habe ich es für meine Enkel.
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