Der große Krieg der weißen Männer
Arnold Zweigs Romanwerk über den Ersten Weltkrieg (1927-1957), Leben und (Kultur-)Geschichte im Spiegel der Literatur
von:Stefania Surdu
Beschreibung
Arnold Zweigs führende Position im Kanon der deutschen Literatur, sowie die literaturwissenschaftliche Beschäftigung mit seinem Œuvre sind heute nicht mehr selbstverständlich, wie sie Anfang der fünfziger Jahre – östlich der Elbe – waren, als der Nationalpreisträger und Präsident der Deutschen Akademie der Künste der DDR seiner Zuversicht Ausdruck gab, dass sein Werk zum legitimen Forschungsobjekt von Literaturwissenschaftlern avancieren wird.
Der greise DDR-Prominente war sich völlig bewusst, wie eng die Produktion, Verbreitung und Rezeption von Literatur an Macht, Institutionen und Politik verbunden ist. Nicht ahnen konnte er jedoch damals, dass sein Werk kurz nach der Dissolution jenes Machtzentrums und dessen Satellitinstitutionen und -Kulturorganisationen, die ihm bisher (kulturpolitische) Legitimität verliehen, in Vergessenheit geraten wird. Dass Arnold Zweigs Werke – die in der DDR massenhaft rezipiert, immer wieder neu auferlegt oder in Filmform gedreht wurden, und teilweise sogar zur „Schulpflichtlektüre“ gehörten – in den „westlichen“ Kanon nicht aufgenommen wurden, gehört zu den nachhaltigen Folgen des Kalten Krieges, die noch heute zu spüren sind. Den zuversichtlichen Erwartungen Zweigs über den Kanonisierungsprozess seiner Werke Anfang der 1950er Jahre entgegen, sprach Hans-Albert Walter bereits 1985 „Vom Elend der Zweig-Rezeption” und einer „Wirkungsgeschichte ohne Wirkung”, und seitdem hat sich nicht viel geändert.
Vor diesem Hintergrund ist auch die überraschende Forschungslücke zu verstehen, die die vorliegende Arbeit füllt: die Untersuchung des Lebenswerks Arnold Zweigs – des (unvollendeten) Weltkriegszyklus „Der große Krieg der weißen Männer“ (1927-1957). Das ehrgeizige Romanprojekt, an dem Arnold Zweig knapp vier Jahrzehnte, bis kurz vor seinem Tod unermüdlich arbeitete, und das über 3000 Seiten umfasst, stellt wegen seiner Komplexität und Monumentalität ein einzigartiges Beispiel in der Geschichte der deutschen- und der Weltliteratur dar.
Der greise DDR-Prominente war sich völlig bewusst, wie eng die Produktion, Verbreitung und Rezeption von Literatur an Macht, Institutionen und Politik verbunden ist. Nicht ahnen konnte er jedoch damals, dass sein Werk kurz nach der Dissolution jenes Machtzentrums und dessen Satellitinstitutionen und -Kulturorganisationen, die ihm bisher (kulturpolitische) Legitimität verliehen, in Vergessenheit geraten wird. Dass Arnold Zweigs Werke – die in der DDR massenhaft rezipiert, immer wieder neu auferlegt oder in Filmform gedreht wurden, und teilweise sogar zur „Schulpflichtlektüre“ gehörten – in den „westlichen“ Kanon nicht aufgenommen wurden, gehört zu den nachhaltigen Folgen des Kalten Krieges, die noch heute zu spüren sind. Den zuversichtlichen Erwartungen Zweigs über den Kanonisierungsprozess seiner Werke Anfang der 1950er Jahre entgegen, sprach Hans-Albert Walter bereits 1985 „Vom Elend der Zweig-Rezeption” und einer „Wirkungsgeschichte ohne Wirkung”, und seitdem hat sich nicht viel geändert.
Vor diesem Hintergrund ist auch die überraschende Forschungslücke zu verstehen, die die vorliegende Arbeit füllt: die Untersuchung des Lebenswerks Arnold Zweigs – des (unvollendeten) Weltkriegszyklus „Der große Krieg der weißen Männer“ (1927-1957). Das ehrgeizige Romanprojekt, an dem Arnold Zweig knapp vier Jahrzehnte, bis kurz vor seinem Tod unermüdlich arbeitete, und das über 3000 Seiten umfasst, stellt wegen seiner Komplexität und Monumentalität ein einzigartiges Beispiel in der Geschichte der deutschen- und der Weltliteratur dar.
Artikeldetails
ISBN | 978-3-98885-068-3 |
Seiten | 608 |
Genre | Geschichte |
Autor | Stefania Surdu |
Erscheinungsdatum | 13.10.2023 |
Preis | EUR 40,95 |
Das sagen unsere Autoren
Ihr Buch im Buchhandel
Copyright © 2024 rediroma-verlag.de. Alle Rechte vorbehalten.