Viele Personen haben den Traum, ein spannendes Manuskript zu veröffentlichen. Doch in der Praxis steckt hinter jedem erfolgreichen Buch viel Arbeit, ein gewisses Maß an Erfahrung sowie Fachkompetenz und Kreativität. Grund genug, einmal zu ergründen, welcher Fehler von Anfängern häufig begangen wird, was genau ein gelungenes Buch kennzeichnet und wie sich entsprechende Probleme bei der Manuskript-Erarbeitung vermeiden lassen.
Voraussetzungen für das gelungene Schreiben
Eine kurze Geschichte schreiben kann wahrscheinlich fast jeder, der ein gesundes Maß an Fantasie besitzt und etwas Begabung darin, verschiedene Ideen stimmig zu Papier zu bringen. Doch nicht jedes verfasste Werk ist auch wirklich qualitativ und quantitativ sinnvoll. Ein gelungenes Buch muss schließlich einige Kriterien erfüllen, damit es die Leser in seinen Bann zieht, sich auf dem Markt zwischen all den Mitbewerbern behaupten kann und zugleich die Persönlichkeit des Autors nach außen transportiert. Einige Voraussetzungen für das erfolgreiche Autorendasein sowie das Erstellen eines spannenden Romans wären daraufhin:
- Disziplin
- Fantasie
- Geduld
- Kreativität
- Originalität
- Vermarktung
Außerdem lässt sich der Erfolg eines Werks nicht voraussagen. Wichtig wäre aber, einige Fehler zu vermeiden, die häufig in Verbindung mit der Schriftstellerei in Erscheinung treten.
© Gajus - stock.adobe.com
10 Anfängerfehler beim Schreiben
Natürlich ist auch die Schriftstellerei ein Handwerk, welches geübt werden muss, um in puncto Qualität sowie Kreativität genügend Kompetenzen zu besitzen, um sich langfristig innerhalb der Branche einen Namen zu machen. In dem Zusammenhang gibt es einige Fehler, die gerade Anfängern auf dem Weg zu einem erfolgreichen Roman oftmals passieren. Wenngleich es selbstverständlich kein Patentrezept dafür gibt, wie sich ein Roman richtig schreiben lässt und auf welche Weise er zu einem Bestseller wird, so lassen sich doch manche Schwierigkeiten auf dem Weg zum Buch erfolgreich beseitigen. Wir möchten dir nachfolgend 10 typische Anfängerfehler sowie eine passende Möglichkeit aufzeigen, diese erfolgreich zu umgehen.
1. nicht vorhandener roter Faden
Ein wichtiger Aspekt bei einem gelungenen Roman ist der rote Faden. Der Leser muss vom Anfang bis zum Ende das Gefühl haben, dass er die Handlung, die Reaktionen der einzelnen Figuren und auch die Nebenszenen nachvollziehen kann. Erst, wenn wirklich keine Passage des Buches überflüssig erscheint, ergibt das Gesamtwerk einen Sinn. Viele Jungautoren verlieren sich allerdings im freien Schreiben und vergessen, sich an einem solchen roten Faden zu orientieren. Dann verliert das Werk an Glaubwürdigkeit und Spannung, es entstehen Fehler im Handlungsverlauf und der Leser wird nicht mehr abgeholt. Teilweise kann das Fehlen eines roten Fadens sogar während des Schreibprozesses zu Problemen führen. Zum Beispiel wenn der Autor in der Mitte des Manuskripts nicht mehr weiß, was genau er am Anfang bezwecken wollte oder durch seine zahlreichen Handlungssprünge nicht mehr zum Ursprung zurückfindet. Dann müsste er unnötigerweise sämtliche Seiten durchlesen, um sich an die besagten Geschehnisse zu erinnern und dort wieder anzuknüpfen. Deshalb empfiehlt es sich vor Beginn des Schreibens, einen gedanklichen roten Faden zu ziehen und diesen schriftlich festzuhalten. Denn somit erleichtert sich der Autor seine Arbeit, kann auch bei kurzen Schaffenskrisen auf den letzten Abschnitt der Handlung zurückgreifen und verhilft den Lesern dazu, ein in sich nachvollziehbares und spannendes Werk zu lesen.
2. monotoner Schreibstil
Nicht minder entscheidend ist der spannende Schreibstil des Autors. Obwohl hierfür auch ein gewisses Maß an Erfahrung und Zeit notwendig wäre, damit ein Schriftsteller seine ganz persönliche Art des Schreibens entwickelt, sollte dieser Punkt nicht außer Acht gelassen werden. Manche Autoren versuchen sich gerade zu Beginn der Karriere mit bereits bekannten Schriftstellern zu messen und deren Stil unbewusst zu kopieren. Der Gedanke dabei wäre, dass das Manuskript dadurch vielleicht ebenso erfolgreich wird wie die Werke des namhaften Künstlers. Andere Neulinge hingegen sind zu konzentriert darauf, grammatikalisch und inhaltlich fehlerfrei zu sein, dass sie ihre Individualität beim Schreiben verliert. Es wäre also hilfreich, zunächst so unbefangen wie möglich an das Manuskript heranzutreten. Nur so gelingt es, den eigenen Stil zu entfalten, während der allgemeine Blick für Sprachrichtigkeit und Handlung mit der Zeit von alleine entsteht.
3. Unsinnige Handlung
Die kreative Handlung ist das Fundament des gelungenen Schreibens. Dabei liegt die Schwierigkeit nicht immer darin, eine passende Idee zu finden, sondern viel mehr, diese zu einem fesselnden Plot auszuarbeiten. Viele Autoren machen den Fehler, die eigentlich gute Idee durch zahlreiche Nebenhandlungen, einen zu wenig durchdachten Handlungsverlauf, verwirrende Handlungssprünge oder langatmige Szenen in ihrer Qualität abzuwerten. Dann wird schnell aus der besten Grundidee eine nichtssagende Handlung. Diese veranlasst die Leser dazu, schon nach einigen Seiten gelangweilt zu einem anderen Buch zu greifen, weil sich die Auseinandersetzung zwischen den Protagonisten unnötig in die Länge zieht, der Sinn fehlt oder die Geschehnisse bereits zum hundertsten Mal in einem Roman auftauchen. Natürlich kann man das Rad nicht neu erfinden, um eine gelungene Handlung zu entwickeln, denn irgendwann sind auch die originellsten Plots schon einmal erzählt worden. Was aber wichtig wäre, ist, dass die Geschichte eine neue Perspektive erhält. Warum zum Beispiel aus einer typischen Dreiecksbeziehung nicht eine Handlung machen, bei welcher einer in einer anderen Zeit ist, während der Autor ebenfalls den klassischen Krimi zu einem dramatischen Wettlauf gegen die Zeit werden lässt, wenn die Aufklärung eine bestimmte Frist überschreitet und dadurch eventuell eine andere Person zu Schaden käme. So gilt es, der Handlung, auch wenn sie zunächst sehr allgemein klingt, mit vielen individuellen Details, einer spannenden Charaktergestaltung sowie dem interessanten Schreibstil genügend Leben einzuhauchen und ihr die Originalität zu verleihen, dass sie sich von anderen Plots abhebt.
4. Unglaubwürdige Charaktere
Auch Charaktere spielen eine zentrale Rolle bei einem gelungenen Roman. Einige Autoren begehen den Fehler, sich regelrechte Helden als Titelfiguren zusammenzubasteln, weil sie denken, dass sie damit den Plot besonders gut unterstreichen würden. Doch ein Held sollte nur eine übernatürliche Supergestalt sein, wenn es sich um einen Science-Fiction-Roman handelt. Bei einem bodenständigen Familiendrama hingegen würde eine Hauptfigur ohne Schwächen und einem perfekten Alltag eher unglaubwürdig erscheinen. Wichtig ist aber, dass die Charaktere die Sympathie des Lesers auf sich ziehen und dem Publikum das Gefühl geben, sie könnten sich mit der Person identifizieren. Menschlichkeit und Authentizität sind hier richtungsweisend. Deswegen ist es viel besser, den Protagonisten des Dramas ein paar typische Schwächen zu verleihen, die auch ein Leser aus seinem eigenen Alltag kennt. Selbst der Superheld könnte durch eine Erkrankung oder eine Verhaltensstörung im echten Leben eher der Außenseiter sein, damit auch er die Gunst der Leser für sich gewinnt. Aalglatte Personen, ohne Fehler und ohne Makel können Emotionen obendrein nicht ausreichend transportieren. Dies bezieht sich nicht nur auf die charakterlichen Merkmale der Hauptfiguren. Auch äußerlich sollten Autoren nicht den Fehler begehen eine Katalog-Schönheit und einen Surfer-Boy zu gestalten, der den meisten Lesern sonst nur von Werbeplakaten entgegen strahlt. Ein durchschnittlich attraktiver Mann von nebenan oder eine Hauptakteurin, welche selbst mit Problemzonen oder einer Sehschwäche zu kämpfen hat, sorgen eher für ein positives Gefühl bei den Lesern und verleihen dem gesamten Manuskript mehr Glaubwürdigkeit. Auch das Bedienen von Klischees sollte nur mit Vorsicht durchgeführt werden. Manche Autoren neigen dazu, einem Krimi den typisch-mürrischen Ermittler, einem Liebesroman das romantische Mädchen von nebenan und dem Bösewicht der Geschichte grundlegend schlechte Charakterzüge zu geben, um damit besonders deutlich hervorzuheben, worum es sich bei den Figuren handelt. Doch solche Stigmatisierungen sind längst überholt. Besser wäre es, einen Gegenspieler zu kreieren, der auch eine gute Seite hat und dessen Abgründe für den Leser spannend herauszufinden sind, während ein fröhlich unkonventioneller Ermittler dem Krimi etwas mehr Persönlichkeit verleiht.
5. Offene Fragen und Widersprüche
Oftmals sind junge Schriftsteller so sehr damit beschäftigt, eine kreative Handlung zu erfinden, dass sie alles andere außer Acht lassen. Dazu gehört auch die Stimmigkeit innerhalb des Romanverlaufs. So verwenden die Autoren sehr viel Zeit dafür, immer neue Einfälle in ihren Grundplot einzubauen, ohne allerdings darauf zu achten, ob dieser dann noch einen Sinn ergibt. Am Ende entsteht des Öfteren ein Werk, welches die Leser mit vielen offenen Fragen zurücklässt oder gar Widersprüche beinhaltet. Ein Punkt, welcher dem Leserpublikum negativ auffallen wird und die Qualität des Werks insgesamt verringert. Wichtig wäre daher, sich die Handlung im Vorfeld genaustens zu überlegen und zu strukturieren. Erst wenn sämtliche Handlungsstränge über das Manuskript hinweg zu einem Ziel führen, eventuelle Fragen geklärt werden können und der Leser zum Schluss das Gefühl hat, dass er alles erfahren durfte, was er wissen wollte, ist der Roman in sich schlüssig. Der Autor sollte deshalb wiederholt den Selbstversuch starten und sich überlegen, ob eine Handlung wirklich komplett zu Ende gedacht wurde und keinerlei Widersprüche entstehen. Das heißt, der Familienvater, dem im Verlauf der Geschichte heimliche Gefühle für seine Kollegin zugeschrieben wurden, sollte am Ende nicht auf einmal der treu ergebene Partner sein, ohne jegliche Hinweise darauf, dass er sein Verhalten bereut oder aber eine Beziehung zu der Kollegin stattgefunden hat.
6. fehlender Spannungsbogen
Viele junge Autoren konzentrieren sich mehr auf die Kreativität und weniger auf das Handwerk des Schriftstellerdaseins, doch auch jenes ist entscheidend für den Erfolg des Romans. Verständlich, dass der Spannungsbogen bei einer Vielzahl von Anfängerwerken in Vergessenheit gerät. Jener ist allerdings wichtig, um die Geschichte in sich abzurunden. Daher empfiehlt es sich, langsam auf die Handlung hinzusteuern, ungefähr zur Mitte oder zu Beginn des letzten Teils eines Romans den höchsten Punkt der Spannungskurve zu erreichen. Das heißt, das Hauptproblem entstehen zu lassen, den Unfall, die Trennung oder Ähnliches und den Rest des Romans damit zu verbringen, jene Problematik aufzulösen, damit am Ende keine offenen Fragen vorliegen.
7. unklare Zielgruppe
Einer der häufigsten Fehler ist es, dass manche Autoren im Vorfeld nicht genau überlegen, für wen sie schreiben wollen. Doch gerade die Zuordnung des eigenen Romans in das passende Genre und somit auch zu der richtigen Zielgruppe ist die Basis für ein gelungenes Schreiben. Wer nicht weiß, ob sein Roman ein Leserpublikum bestehend aus Jugendlichen überzeugen soll und zu den Komödien gehört, wird nicht in der Lage sein, die passende Sprache anzuwenden oder die richtigen Pointen zu setzen, wohingegen ein anspruchsvolles Historiendrama für eine ältere Zielgruppe einen entsprechend gehobenen Wortschatz sowie viele gut recherchierte Fakten besitzen sollte. Deswegen wäre es ratsam, sich erst einmal ein Bild darüber zu machen, wem das Werk gefallen soll, auf welchen Absatzmarkt sich jenes hauptsächlich konzentriert und sowohl den Schreibstil als auch die Handlung genrepassend auszurichten.
8. fehlende Kernaussage
Ein Buch braucht immer einen Leitgedanken oder ein Kernthema, um welches sich die Handlung dreht. Anfänger vergessen dies oftmals oder können es nicht klar benennen. Dann jedoch fehlt dem Plot der Tiefsinn und die Leser haben Schwierigkeiten, die Beweggründe nachzuvollziehen, aus denen eine Person handelt oder warum das Buch überhaupt entstanden ist. Darum empfiehlt es sich, erst eine Art These zu formulieren, was mit dem Manuskript thematisiert werden soll, was der Autor damit bewirken möchte und vor allem, warum. Andernfalls würde ein vermeintliches Drama, welches sich mit früheren Standesunterschieden auseinandersetzen soll, am Ende vielleicht das genaue Gegenteil bewirken.
9. mangelnde Qualität
Junge Autoren haben einiges zu berücksichtigen, um ein erfolgreiches Manuskript herauszubringen. Da kann es durchaus vorkommen, dass die qualitative Ausarbeitung in den Hintergrund gerät. Gerade dann, wenn noch gar keine Erfahrungen darüber vorliegen, wie ein hochwertiges Werk gestaltet werden sollte. Allerdings wäre es wichtig, genau jene einwandfreie Qualität zu liefern, damit das Buch am Ende nicht aufgrund von zahlreichen grammatikalischen Fehlern, einer mangelnden Ausdrucksweise, Wortwiederholungen oder fehlenden Zeilenabständen von den Kritikern zerrissen wird. Falls der Schriftsteller sich die richtige Form und Sprachwahl nicht in Eigenleistung zutraut, ist es sicherlich hilfreich, ein Korrektorat oder Lektorat zu beauftragen. Schließlich kann eine exzellente Handlung nur punkten, wenn auch der formelle Rahmen stimmt.
10. unzureichende Recherche
Ein großes Manko bei Anfängern ist oftmals die fehlende Vorarbeit. So setzen sich die Jungautoren voller Eifer an ihr erstes Werk und vergessen dabei, dass manche Inhalte zunächst eingehend recherchiert werden müssten. Gerade bei historischen Geschichten oder Biografien, aber auch, wenn die Handlung in einer bestimmten Zeit spielen soll, muss der Urheber erst einmal überprüfen, welche Ereignisse damals stattgefunden haben, ob er Aussagen von anderen unter Einberufung von deren Genehmigung verwenden darf oder was es zu der Handlungszeit gab. Schließlich würde eine Szene aus einem Roman, wo die Personen noch mit Kutschen fahren, obwohl es schon Autos gab, wenig glaubwürdig erscheinen.
Insgesamt lässt sich natürlich nicht verallgemeinern, dass nur Anfänger Fehler bei der Romanerstellung machen. Auch renommierten Schriftstellern könnte es passieren, dass sich Ungereimtheiten in das Manuskript einschleichen. Wer jedoch stets die eben erwähnten Kriterien berücksichtigt, schafft sich eine gute Grundlage, um erfolgreiche Bücher zu schreiben.