Das Buch schreiben erfordert die Einhaltung mehrerer Kriterien, denn nur ein durchdachtes und leserliches Werk wird sich auf dem Buchmarkt langfristig etablieren können. Die folgenden zehn Tipps sollen unerfahrenen Autoren daher einen ersten Eindruck geben, was sie bei der Entstehung ihres Romans zu beachten haben.
1. Ideenentwicklung und Recherche
Bevor das Buch schreiben beginnt, empfiehlt es sich, alle entscheidenden Gedanken zu notieren und zu versuchen, diese miteinander in Verbindung zu bringen. In dem Zusammenhang spielt vor allem die Art der Geschichte eine tragende Rolle. Ist sie rein fiktiv, darf der Verfasser die gesamte Handlung frei erfinden.
Soll es allerdings ein historisches Werk oder ein aktuelles Geschehen sein, muss er vorab eine eingehende Recherche betreiben. Schließlich müssen geschichtliche Daten und Fakten sinnvoll eingebunden werden. Neben der Wissenssuche im Internet helfen dazu auch Zeitungsberichte, die Unterhaltungen mit eventuellen Zeitzeugen dokumentieren oder wertvolle Aufnahmen aus Archiven, insofern sie dem Autor zur Verfügung gestellt werden. Erst wenn aus all den einzelnen Kriterien eine schlüssige Thematik entsteht, kann das Schreiben beginnen. Für das zentrale Handlungselement könnten wiederum Denkanstöße von außen hilfreich sein.
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2. Inspirationen holen
Auch der kreativste Autor hat mitunter eine Denkblockade. Die zwanghafte Suche nach neuen Ideen ist hier aber wenig erfolgsversprechend. Stattdessen wäre es ratsam, sich neue Eindrücke zu schaffen. Je nach Handlung könnte ein Ausflug in die Natur oder eine Reise an den Schauplatz des Geschehens den Schreibfluss wiederbeleben.
Oftmals treten dabei sogar weitere Ideen in Erscheinung, die in den Geschichtsverlauf integriert werden dürfen. Als Richtlinie gilt, je freier ein Autor an sein Werk herangeht, desto leichter lassen sich die fantasievollen Einfälle zu Papier bringen. Dennoch wäre es ratsam, eine Hauptthematik zu benennen.
3. Kernaussage finden
Zwar erstreckt sich ein Roman über mehrere hundert Seiten, doch der zentrale Gedanke müsste sich in wenigen Sätzen zusammenfassen lassen. Hierfür wäre es angebracht zu überlegen, welche Problematik die Geschichte behandelt und was sie vermitteln soll. Möchte der Autor bestimmte Werte wie Loyalität, Vertrauen oder Zivilcourage thematisieren oder werden alltägliche Probleme verarbeitet? Wer diese Frage eindeutig beantworten kann, legt den Grundstein für das Buch schreiben, denn die klare Aussage eines Werks dient als Orientierungshilfe der weiteren Ausgestaltung. Darauf aufbauend sollte der Autor seine Handlung sinnvoll gliedern.
4. Strukturierte Handlung
Eine interessante Idee ist für eine unterhaltsame Geschichte nicht ausreichend. Immerhin muss es dem Verfasser gelingen, seine Leser über die gesamte Buchlänge zu fesseln. Eine komplexe Handlung mit verschiedenen Aspekten ist dafür von großer Bedeutung. Sie sollte sich von vorhandenen Werken abheben, denn Plagiate sind rechtswidrig, Individualität beweisen und in sich stimmig sein. Dabei ist das Hauptthema allgegenwärtig.
Weiterhin knüpft der Autor nachvollziehbare Verbindungen zwischen ihm und den Hauptfiguren. Es dürfen durchaus die unterschiedlichsten Facetten, Emotionen und Ereignisse aufgegriffen werden, doch es muss alles im Zusammenhang mit dem eigentlichen Thema stehen. Selbstverständlich sind die Romanfiguren dadurch ebenso wichtig.
5. Originelle Hauptcharaktere
Ein gutes Buch lebt von prägnanten Charakteren. Um die Personen allerdings eindrucksvoll darzustellen, kommt es auf das Genre und die Botschaft des Romans an. Grundsätzlich sollte sich der Leser aber mit den Buchfiguren oder deren Lebensgeschichte identifizieren können, denn das schafft Sympathien, weckt Gefühle und steigert das Interesse.
Daher wäre es vorteilhaft, jede Person mit optischen und charakterlichen Merkmalen auszustatten, die glaubwürdig, aber dennoch außergewöhnlich sind. Romane punkten nicht mit Stereotypen, sondern mit Authentizität. Zudem fördert der Aufbau von Nebenhandlungen die Spannung beim Buch schreiben.
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6. Sinnvolle Nebenkonflikte
Damit eine Handlung nicht eintönig wird, wäre es gut, die Hauptthematik durch aufregende Nebengeschehnisse zu bereichern. So könnte beispielsweise ein zusätzlicher Familienkonflikt dem Roman mehr Tiefe verleihen. Entscheidend ist allerdings, dass jede Rahmenhandlung im Gesamtkonzept einen Sinn ergibt und die Kernaussage unterstreicht. Um die vielen, eindrucksvollen Gedanken aber überhaupt zusammenzufassen, benötigt der Urheber einen ausgefallenen Schreibstil.
7. Interessanter Schreibstil
Das schriftstellerische Talent ist eines der Hauptkriterien bei dem Buch schreiben. Der Autor sollte seine Leserschaft mit lebendigen, unterhaltsamen und verständlichen Schilderungen erfreuen. Hierfür ist die Erzählperspektive ausschlaggebend.
Während eine narrative Variante die Ereignisse eher nüchtern beschreibt, lässt die szenische Ausführung den Leser glauben, er befände sich mitten in der Geschichte. Gute, aber kompakt gehaltene Dialoge, der sparsame Einsatz von Adjektiven, die abwechslungsreiche Wortwahl und eine saubere Grammatik sind weitere Eigenschaften, die den mitreißenden Schreibstil auszeichnen. Dazu sollte das Buch immer über einen Spannungsbogen verfügen.
8. Der Spannungsbogen
Sofern eine Handlung Eindruck hinterlassen soll, darf der Autor nicht schon zu Beginn sämtliche Geheimnisse lüften. Deswegen wäre es optimal, ein Spannungsmodell zu entwickeln. Hierfür gibt es verschiedene Arten wie den Aufbau in drei Teilen. Dazu beginnt das Buch mit einer langsamen Hinführung, erreicht im Verlauf seinen Höhepunkt und endet mit der Auflösung des Konflikts. Je mehr unterschiedliche Dinge dabei passieren, desto temporeicher ist der Roman. Doch bei allen stilistischen Merkmalen dürfen die Gefühle nicht vernachlässigt werden.
9. Emotionen transportieren
Jede Handlung lebt von Gefühlen. Unabhängig davon, ob ein Roman zu Tränen rührt, zum Lachen bringt oder zum Nachdenken anregt, die Emotionen sollten stets glaubhaft sein. Damit dies gelingt, ist die Liebe des Autors zu seinem Werk ebenso wichtig wie die realistische Inszenierung gefühlvoller Handlungsabschnitte. In Ergänzung dazu sorgt die Überarbeitung für eine finale Optimierung.
10. Die Nachbereitung
Oftmals schreiben Autoren anfangs völlig frei. Darum bietet es sich an, das fertige Werk noch einmal gründlich Korrektur zu lesen und nötige Verbesserungen vorzunehmen. Gerne dürfen auch Familie oder Freunde Probe lesen, damit der Verfasser eine erste Rückmeldung erhält.
Gemeinsam mit dem künstlerischen Talent, einer wertvollen Idee und der Berücksichtigung aller hier genannten Anregungen lässt sich dann sicherlich ein vielversprechendes Buch schreiben.