Wer ein Buch schreiben möchte, dem bietet die Literaturbranche heutzutage zahlreiche Wege, sich selbst zu verwirklichen und sein Manuskript einem breiten Zielpublikum zu präsentieren. In dem Zusammenhang muss nicht zwingend eine große Karriere als gefeierter Bestsellerpublizist angestrebt werden, denn auch nebenberuflich Autor zu sein, kann den eigenen Traum eines schriftstellerischen Daseins gewinnbringend in die Tat umsetzen. Immerhin erweist sich gerade die Nebentätigkeit als optimales Fundament für eine langfristige Etablierung in der Bücherwelt.
Nebenjob Autor – Passion trifft zweites Karrierestandbein
Wenn sich jemand dazu entschließt, nebenberuflich Autor zu werden, dann bedeutet dies, dass es einen Hauptjob gibt, welcher die primäre Einnahme sichert und für die Bestreitung des Lebensunterhalts verantwortlich ist, während die Tätigkeit als Schriftsteller nur außerhalb der Hauptarbeitszeiten und im kleineren Rahmen stattfindet. Ein Nebenjob ließe sich dabei frei interpretieren, sodass der zeitliche Rahmen, Einnahmen, Ausgaben und die Arbeitsgestaltung der jeweiligen Person obliegen.
Gerade im künstlerischen Bereich gibt es auch häufig die Bezeichnung des „Brotjobs“, der als vorrangige Arbeit ausgeübt wird und demzufolge die Existenz sichert, wohingegen der Nebenjob als Autor eher der Berufung folgt und dazu beiträgt, dass der Publizist seiner eigentlichen Leidenschaft nachgehen darf. Die Nebentätigkeit könnte diesbezüglich eine geringe Einnahmequelle liefern oder für eine befristete Zeit absolviert werden. Die Grenzen sind hier nicht klar definiert, sodass die Person mit einem Nebenjob als Autor durchaus Berühmtheit erlangen und Karriere machen könnte wie Franz Kafka. In jenem Fall kann der Erstberuf aufgegeben werden, weil nämlich das kreative Talent ausreicht, um aus der persönlichen Herzensarbeit die Haupteinnahmequelle zu machen. Das ist allerdings eher eine Ausnahme.
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Ohnehin geht es beim Buch schreiben nicht um den Verdienst oder den Erfolg. Es steht die Passion für die Buchwelt im Vordergrund und der Schriftsteller möchte mit dem Nebenberuf seine Begabung ausleben sowie sich selbst verwirklichen. Damit das aber ohne Komplikationen gelingt, sollten einige Grundregeln berücksichtigt werden.
Autor werden: Voraussetzungen – auf rechtskonforme Art zum Schriftstellerdasein
Falls ein Buch auf nebenberuflicher Basis geschrieben und vermarktet werden soll, gehört die Einhaltung der rechtlichen Kriterien zu einer der Grundvoraussetzungen. Infolgedessen muss der Nebenjob als Autor bei dem zugehörigen Amt gemeldet werden. Dafür erhält der Publizist eine Bescheinigung, die bestätigt, dass ein freischaffender Beruf ausgeübt wird, was lediglich in Verbindung mit der Selbstständigkeit ginge. Gerade bezogen auf Schriftsteller entfällt hier ein Gewerbeschein, weil dieses Tätigkeitsfeld zu den Freiberuflern zählt und jene auch ohne eine entsprechende Gewerbebescheinigung agieren dürfen.
Nicht minder ausschlaggebend für das Schreiben ist die steuerrechtliche Absicherung. Demzufolge müssen jegliche Einnahmen bei dem Finanzamt in der Steuererklärung vermerkt werden. Darauf aufbauend könnte es sinnvoll sein, ein Betriebs-/Firmenkonto zu eröffnen. Das vereinfacht die Abrechnungen der eingenommen Tantiemen und verhilft auch dem Finanzamt bei einer eventuellen Prüfung zu einer übersichtlichen Auflistung der generierten Einkünfte. Gibt es Einnahmen außerhalb von Deutschland muss ein passendes Steuerformular vorliegen, welches den Autor von der Steuerzahlung in dem Ursprungsland freistellt oder die Übereinkünfte innerhalb der Länder bezüglich der Steuern regelt.
Außerdem dürfen die Einnahmen nicht den Lohn des Hauptberufes überschreiten. Ansonsten gilt der Nebenjob nicht länger als ein solcher, sondern muss als Haupttätigkeit eingetragen werden.
Es wäre ebenso wichtig, einen Interessenkonflikt zwischen den beiden Tätigkeiten zu vermeiden. Arbeitet der Autor beispielsweise hauptberuflich als Lektor für einen renommierten Verlag, entstünde durch einen Nebenjob als Self Publisher ein entsprechender Konflikt. Hier würde es sich eher anbieten, das schriftstellerische Talent durch die Verlagskontakte zu fördern, statt als nebenberuflicher Selbstverleger zu agieren. Darüber hinaus sollten die Ambitionen des Publizisten zu den Möglichkeiten der Nebentätigkeit als Schriftsteller passen, denn nicht alle kreativen Verfasser streben diesen Weg an.
Nebenberufliche Autorenarbeit – optimales Konzept für verschiedene Publizisten
Im Allgemeinen kann jede schriftstellerisch begabte Person eine nebenberufliche Autorenkarriere anstreben. Meistens wird eine solche Entscheidung allerdings nicht explizit gefällt. Bücher schreiben ist eine Berufung, bei der viel Liebe und Begeisterung einfließen. Dieser kreative Ablauf wird von den Autoren darum für gewöhnlich ohne die feste Absicht, eine Nebentätigkeit zu starten, ins Leben gerufen. Sie lassen sich von ihren Ideen und Erwartungen leiten, ohne sich auf die beruflichen Ambitionen zu konzentrieren. Entsteht daraus ein Nebenjob als Autor, ist dies dann ebenso willkommen wie das Glück, mit den eigenen Werken die Haupteinnahmequelle zu haben.
Insbesondere bei Personen, die schon über einen Job verfügen und damit ein stetiges Einkommen erzielen, ist der Druck, durch die Bücher ein Honorar einzunehmen, weniger gering. Demzufolge bietet es sich für sie eher an, die Manuskripte als Nebentätigkeit herauszugeben. Ähnlich verhält es sich mit Menschen, die bereits im Ruhestand sind oder jungen Autoren, die sich gerne weiterhin auf ihr Studium oder die Ausbildung konzentrieren wollen, mit der sie später ihren Lebensunterhalt bestreiten könnten.
Damit das Schriftstellerdasein daraufhin reibungslos abläuft, sollte sich der Autor jedoch mit einigen Tipps auseinandersetzen, welche seinen Erfolg positiv unterstützen.
Nebenberuf Autor – 8 Tipps für erfolgreiches Buch schreiben
Sicherlich gibt es für eine Etablierung im Buchsektor kein Patentrezept, weil künstlerische Tätigkeiten stets mit viel Freigeist und Interpretationsspielraum verbunden sind. Dennoch lässt sich der Einstieg in die nebenberufliche Schriftstellerkarriere durch gewisse Kriterien positiv unterstützen.
- Ideenreichtum
Ein Gespür für aussagekräftige Handlungen und spannende Plots ist das Fundament jeder Autorenkarriere. Ob nebenberuflich oder als Haupttätigkeit: Wer schreiben lernen möchte, muss Kreativität an den Tag legen. Andernfalls würden die Manuskripte keinen Charakter besitzen und könnten keinen Leser in ihren Bann ziehen.
- Begeisterungsfähigkeit
Selbstverständlich sollte jede Tätigkeit mit Freude ausgeführt werden, damit sie Qualität besitzt und das Talent des Autors nach außen projiziert. Was wäre ein Publizist, der ohne Begeisterungsfähigkeit versucht, Romane zu verfassen und andere Menschen damit zu berühren? Erst, wenn die Leser spüren, dass der Urheber des Manuskripts sein Innerstes öffnet und das Werk voller Enthusiasmus verfasst hat, gelingt es, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Jener ist auch bei nebenberuflichem Bücher schreiben unverzichtbar für eine dauerhafte Verwirklichung in der Branche.
- Durchhaltevermögen und Ehrgeiz
Wer Bücher auf nebenberuflicher Ebene publizieren will, sollte sich keine zu hohen Ziele stecken. Diese lassen sich nur schwer erreichen und es entsteht ein tiefes Gefühl der Enttäuschung, welches den kreativen Schreibfluss beeinträchtigen könnte. Besser wäre es dagegen, ambitioniert zu sein und an den persönlichen Absichten rund um das Manuskript festzuhalten. Dieser Ehrgeiz verbunden mit ausreichend Durchhaltevermögen hilft, an sich selbst zu glauben, auch wenn die erhoffte Karriere nicht sofort einsetzt. Die Buchindustrie ist ein schnelllebiger Sektor, bei welchem auch hauptberufliche Romanverfasser mitunter in Vergessenheit geraten, sofern das neueste Exemplar nicht den Nerv der Leserschaft treffen konnte. Somit erweist es sich für einen nebenberuflichen Publizisten als noch schwieriger, bedingt durch das begrenztere Zeitangebot und die umfassende Konkurrenz, die eigenen Pläne zu verfolgen.
- gewinnbringendes Konzept
Jede Autorenkarriere benötigt ein durchdachtes Konzept. In jenem sollten Kosten, Zeitaufwand, Buchideen, Vermarktungsstrategien und alle wesentlichen Punkte berücksichtigt werden. Für eine nebenberufliche Tätigkeit als Publizist empfiehlt es sich zudem, dieses Konzept noch durch weitere Eckpunkte zu ergänzen, darunter die optimale Koordination zwischen Hauptberuf und Nebentätigkeit, die Zielsetzung bezogen auf ein nebenberufliches Schriftstellerdasein und wie viel Sie als Verfasser in diese künstlerische Arbeit investieren möchten. Wo liegen die Grenzen? Ist es eine Berufung, der zunächst in nebenberuflicher Tätigkeit nachgegangen wird, um dann zu einem späteren Zeitpunkt ausschließlich als Autor aktiv zu sein? Gibt es andere berufliche Absichten und soll das Buch herausgeben ganz klar als angenehmes Hobby verfolgt werden? All solche Grundvoraussetzungen sind es, die ein Konzept für den Nebenjob Autor prägen.
- mediale Präsenz
Schreiben lernen ist nicht die größte Herausforderung für eine erfolgreiche Autorenarbeit. Es geht darum, das fertige Buch an eine möglichst breite Leserschaft heranzutragen, was wiederum nur mit der notwendigen Vermarktung klappt. Die mediale Präsenz nimmt deswegen einen hohen Stellenwert ein und sollte auch bei nebenberuflichen Publizisten nicht vernachlässigt werden. Je vielschichtiger die Werbestrategien in Form von Homepages, sozialen Netzwerken, Lesungen, Flyern, Leseproben oder anderen Interaktionen an das Zielpublikum herangetragen werden, desto größer erweisen sich die Chancen, die Werke gewinnbringend zu veräußern. Somit glückt es eventuell zu einem späteren Zeitpunkt, die Nebentätigkeit in einen Hauptberuf umzuwandeln, sich ein weiteres existenzielles Standbein zu sichern oder die eigenen Ambitionen in puncto Schriftstellerdasein zu realisieren. Da ein Autor, der sich ebenfalls um eine Hauptarbeit und andere Verpflichtungen kümmern muss, nicht dieselben zeitlichen Kapazitäten hat wie hauptberufliche Publizisten, wäre es ratsam, die Vermarktung genau zu strukturieren und anfänglich auf das Wesentliche zu konzentrieren. So lassen sich die Vertriebsmöglichkeiten mit dem vorhandenen Zeitmanagement sowie der hauptberuflichen Tätigkeit vereinbaren.
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- durchdachtes Zeitmanagement einhalten
Zu einem Nebenjob als Autor gehört auch ein optimales Zeitmanagement. Schließlich ist in den meisten Fällen eine Hauptarbeit vorhanden, die bereits einen Großteil der Zeit in Anspruch nimmt, während auch Freizeitaktivitäten, Familie und eventuelle andere Verbindlichkeiten Präsenz erfordern. Deswegen sollte sich jeder nebenberuflich tätige Autor einen Zeitplan erstellen, in welchem genügend Kapazitäten für die kreative Arbeit eingebaut werden. Zudem ist es schwierig, die Schriftstellerei zu fixen Zeitpunkten auszuüben, weshalb es ebenso ratsam wäre, keine Uhrzeiten dafür auszuwählen. Stattdessen ließe sich täglich ein Puffer für die kreative Arbeit einplanen. Ein solches Zeitmodell hilft zugleich, die verschiedenen Verbindlichkeiten miteinander zu koordinieren und sich nicht im künstlerischen Schreibfluss zu verlieren, wodurch der Hauptjob leiden würde.
- vernünftige Kostenkalkulation
Da nebenberufliche Autoren meistens keine hohen Einnahmen erzielen, erst am Anfang ihrer Karriere sind oder sich bewusst dazu entschieden haben, die publizistische Tätigkeit im kleineren Rahmen zu halten, spielen die Kosten eine wesentliche Rolle. So agieren sie, wenn es sich um den Nebenjob handelt, als Selbstverleger und müssen demnach für jegliche Kosten rund um das Buch in Eigenleistung aufkommen. Von dem Buchdruck, über die Werbung bis hin zu der Covergestaltung oder dem Vertrieb liegt alles in eigener Verantwortung und fordert das eigene Budget. Darum wäre es sinnvoll, sich eine realistische Kostenkalkulation zu erstellen. Diese gibt an, wie viel finanzieller Spielraum durch die Einnahmen aus Haupt- und Nebenjob zur Verfügung stehen, um sie in die Autorenkarriere zu investieren. Zeitgleich präsentiert der Kostenplan die persönlichen Grenzen der finanziellen Belastbarkeit und welche Ausgaben für den schriftstellerischen Beruf notwendig sind und verhindert Schulden und das planlose Ausschöpfen der gesamten finanziellen Möglichkeiten eines Monats. Der Nebenjob deckt wie bereits erwähnt nicht den gesamten Lebensunterhalt und sollte deswegen auch nicht mehr finanzielle Mittel einfordern als mit den vorhandenen Gehältern erübrigt werden kann, ohne andere Verpflichtungen außer Acht zu lassen.
- Expertenrat für professionelles Buch schreiben
Auch im Nebenjob finden sich viele Regeln, Gesetze und Richtlinien, um als Autor eine parallele Karriere zu starten. Hierbei kann es hilfreich sein, sich fachkundige Beratung zu holen. Andere Autoren, die ein solches Arbeitsmodell praktizieren und bereits seit längerem damit erfolgreich sind, könnten nützliche Anregungen geben, wie der Erfolg dauerhaft mit einer nebenberuflichen Tätigkeit als Publizist erzielt wird, während ebenso die Inanspruchnahme von Experten für werbewirksame Medienauftritte, Covergestaltungen oder das Layout eine gewinnbringende Investition darstellen. Diese entlasten den Autor, damit er neben der Hauptarbeit und dem Nebenjob mehr Zeit für die fantasievollen Handlungen hat, gewährleisten eine qualitative Ausarbeitung, die anderen Romanen in nichts nachsteht, Professionalität ausstrahlt und den gültigen Richtlinien entspricht sowie die persönlichen Erwartungen erfüllt. Das könnte sich bei einer nebenberuflichen Autorenkarriere als lukrativ herausstellen, um sich besser auf einen authentischen Inhalt zu konzentrieren und die begrenzte Zeit optimal nutzen zu können.
Um ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen, ohne eine Nebentätigkeit als Selbstverleger zu beginnen, könnte das Schriftstellerdasein aber auch in Form einer Verlagskooperation ablaufen.
Verlagsherausgabe statt Nebenberuf Autor – effiziente Alternative mit Zukunftspotenzial
Hierbei übernimmt das Verlagshaus die Produktion und die Vermarktung des Manuskripts, kümmert sich um die Rechtskonformität und gibt wertvolle Fachkenntnisse an den Autor weiter. Somit können Hauptjob und Schriftstellerei harmonisch miteinander verbunden werden und der Verfasser hat mehr Zeit für seine alltäglichen Pflichten. Der Publizist profitiert zudem von der Expertise des Verlags und trägt weniger Verantwortung für den Entstehungs- sowie Vertriebsprozess.
Solche Konzepte sind darum die ideale Alternative zu einem Nebenjob als Autor, die nicht minder erfolgsversprechend ausfallen. Je nach Dienstleister erhält der Schriftsteller daraufhin eine kostenfreie Veröffentlichung bei einem großen Verlag oder ein kostengünstiges Angebot durch ein kleineres Verlagshaus. Sofern ein Autor diese Option für die Romanherausgabe in Anspruch nehmen möchte, sollte er sich für einen renommierten Verlag entscheiden, der ihm ausreichend Mitspracherecht einräumt. Dadurch vereinen sich Self Publishing Aspekte mit der Seriosität und Fachkompetenz eines Verlagshauses.
Auf diese Weise entsteht eine entspannte und zugleich aussichtsreiche Möglichkeit, neben dem Beruf Autor zu werden und die Produktivität im Schreibprozess durch die geteilte Verantwortung zu verbessern.