Schriftsteller werden ist für viele Personen, die ihrer Fantasie gerne durch fesselnde Geschichten freien Lauf lassen, ein großer Traum. Doch was so vielversprechend klingt, erfordert auch ein Maximum an Fachwissen rund um die Rahmenbedingungen, handwerkliche Perfektion und den festen Glauben an das eigene Talent. Immerhin wird der Beruf Autor bis heute nicht als anerkanntes Tätigkeitsfeld betrachtet. Um trotzdem seiner Berufung nachgehen zu können, müssen diverse Kriterien erfüllt werden, allen voran die Kenntnisse darüber, welche Aufgaben und Verpflichtungen mit der Autorenkarriere verbunden sind.
Schriftsteller werden – Beruf oder Berufung
Fachlich betrachtet sind Schriftsteller die Verantwortlichen bei dem Verfassen von Texten literarischer Art. Ihre Aufgabe liegt darin, verschiedene Werke aus sämtlichen Gattungen (Sachliteratur, Drama, Krimi, Lyrik) mit oder ohne Bildmaterial (Comics oder Bilderbücher) zu kreieren.
Hierbei kommt oft die Frage auf, ob Autor und Schriftsteller identisch sind, was grundsätzlich zutrifft. Somit beschreiben beide eine Tätigkeit, die im Literaturwesen beheimatet ist. Das grenzt sie auch von einem Urheber ab, der seinerseits ebenfalls wissenschaftliche oder künstlerische Konzepte erarbeiten könnte.
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Das Wort „Schriftsteller“ entstammt daraufhin dem „Schriften erstellen“ und sollte vornehmlich das Fremdwort „Autor“ ersetzen. Ein Schriftsteller musste jedoch nachweisliche Erfolge oder Auszeichnungen besitzen, um als solcher anerkannt zu werden. Mit dem 20. Jahrhundert wandelte sich die Differenzierung allerdings, die elitäre Note verschwand. In der heutigen Zeit verschmelzen die Worte „Autor“, „Schriftsteller“, „Verfasser“ und „Publizist“ (eine Person, die ein Werk veröffentlicht) deswegen oftmals miteinander.
Obwohl es im Zuge dessen eine stetige Weiterentwicklung der Tätigkeiten gab, die ein Autor ausübt, konnte sich jener bis heute nicht als eigenständiger Beruf durchsetzen. Eine klassische Autorenausbildung, eine akademische Anerkennung oder entsprechende Prüfungen mit dazugehörigen Referenzen sind deswegen nicht vorhanden.
Noch immer werden Schriftsteller stattdessen als Unterkategorie der Künstler eingeordnet und können ihr Sachverständnis sowie das Talent lediglich durch selbst -finanzierte Kurse optimieren. Wer als Schriftsteller arbeiten möchte, braucht folglich keinen Berufsabschluss, sehr wohl aber eine hohe Fachkompetenz und ein Quäntchen Glück.
Beruf Autor – Träumerei oder sinnvolles Tätigkeitsziel?
Vorab sei gesagt, die Tätigkeit als Autor beginnt nicht erst dann, wenn der Publizist von dem Erlös seiner verkauften Publikationen leben kann. Schriftsteller sein fängt im Herzen an und wird nicht in Verkaufszahlen gemessen. Zugleich bedeutet es nicht immer, ein Buch zu schreiben oder zu veröffentlichen.
Viel eher gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das künstlerische Talent im Literaturwesen unter Beweis zu stellen. Wichtig ist nur, dass sich der Autor im Vorfeld überlegt, welchen Weg er bei seiner Karriere einschlagen möchte. So wäre die Verwirklichung einer Existenz als gefeierter Bestsellerautor, der von dem Verkauf seiner Manuskripte seinen Lebensunterhalt bestreitet, wesentlich unwahrscheinlicher und langwieriger als eine Tätigkeit im Online-Bereich für die Erstellung von Sachtexten oder journalistischen Beiträgen. Obendrein gibt es die Chance, als Ghostwriter für andere Schriftsteller zu arbeiten und dadurch die eigenen Fähigkeiten mit Anonymität sowie meist festgelegten Gehaltsvorstellungen zu kombinieren. Nicht zuletzt engagieren einige Unternehmen Autoren für die Ausarbeitung von Werbetexten, Firmen-Portfolios oder wertvollen Artikeln für die Kunden.
Die naive Vorstellung unerfahrener Publizisten, in denen das erste veröffentlichte Werk als Startschuss für den internationalen Durchbruch dient und das Autorenleben den gesamten Unterhalt, vielleicht sogar Wohlstand verspricht, ist allerdings in den meisten Fällen ein Irrglaube. Um dennoch als erfolgreicher Verfasser arbeiten zu können, sollten wichtige Faktoren berücksichtigt werden.
Der Weg zum Schriftsteller – 20 Schritte zum Buch veröffentlichen
Ohne eine klassische Autorenausbildung aber mit Liebe zur Kreativität und unermüdlichem Einsatz kann der Traum davon, Schriftsteller zu werden, durchaus in Erfüllung gehen. Es kommt jedoch auf die Planung und das Konzept an. Diesbezüglich haben wir die 20 entscheidenden Schritte aufgelistet, mit denen sich das Schreiben von Büchern und eine dauerhafte Etablierung als Autor auf dem Literaturmarkt positiv unterstützen lassen.
- Talent und Fantasie
Die Grundvoraussetzungen, um Schriftsteller zu werden, sind Ideenreichtum, ein Gespür für spannende Schilderungen und die Fähigkeit, Menschen mit niedergeschriebenen Worten zu berühren. Wer diese Kriterien nicht beherrscht, sollte auch nicht als Autor arbeiten. Die notwendige Begabung für den Beruf sollte folglich schon vorhanden sein.
- Klares Ziel erkennen
Nicht jeder, der einen kurzen Blog-Beitrag publiziert, ist ein Vollblut-Schriftsteller. Um wirklich in der Branche Fuß zu fassen, muss der Verfasser wissen, was er sich von seiner Arbeit erhofft. Soll es eine Nebenbeschäftigung sein oder wird eine große Zukunft als gefeierter Publizist angestrebt? Erst mit der richtigen Zielsetzung kann die Existenz als Autor gewinnbringend in die Tat umgesetzt werden.
- Durchhaltevermögen und Geduld
Um Schriftsteller zu werden, ist Geduld unerlässlich, denn der Weg zum gefeierten Autor und der Verwirklichung eigener Lebensträume kann lange dauern. Nicht zuletzt gibt es viel Konkurrenz und einige Hürden, die der Verfasser nur überwinden kann, sofern er Durchhaltevermögen besitzt und sich nicht von seinem Ziel abbringen lässt.
- Festes Konzept erarbeiten
Auch bei einem kreativen Beruf wie der Autorenausbildung ist Planung wichtig. Wer ohne jegliche Vorbereitung sein Glück versucht, wird auf lange Sicht nicht als Schriftsteller arbeiten können. Es wäre auch für eine Zusammenarbeit mit Verlagshäusern vorteilhaft, klare Vorstellungen von der eigenen Tätigkeit zu haben und diese durch bewusste Handlungen und Entscheidungen zu verfolgen.
- Finanzielle Rücklagen als Sicherheit
Soll eine Karriere im Literaturwesen gelingen, sind gewisse Absicherungen auf finanzieller Ebene unverzichtbar. Somit kann der Verfasser in eine optimale Herausgabe mit Marketing investieren oder in Zeiten ohne kreative Ideen seinen Lebensstandard trotz fehlender Einnahmen gewährleisten.
- Investitionsbereitschaft
Autor zu sein heißt oft, Mut zum Risiko zu beweisen. Dies gilt auch für die Etablierung auf dem Literaturmarkt. Wem die Bereitschaft fehlt, für seine Träume alles auf eine Karte zu setzen, der würde bei seinem Buch nicht das volle Potenzial ausschöpfen. In dem Zusammenhang beschränkt sich der Entschluss, zu investieren, nicht allein auf die finanzielle Ebene. Auch der bewusste Verzicht auf Freizeit oder sogar der Wechsel von einer sicheren beruflichen Zukunft in die Künstlerbranche und der Wille, sich für seine Werke zu engagieren, sind wichtig.
- Individualität ausleben
Schriftsteller brauchen Wiedererkennungswert, um unter den vielen Neuerscheinungen gesehen zu werden. Deshalb sollte ein Autor keine Angst davor haben, individuell zu sein und seine prägenden Alleinstellungsmerkmale in seine Werke zu integrieren. Angefangen von den persönlichen Wertvorstellungen über eine bestimmte Art zu schreiben bis hin zu dem gewöhnungsbedürftigen Humor hat der Publizist diesbezüglich keine Grenzen der Originalität.
- Guter Ausdruck, einwandfreie Sprachrichtigkeit
Natürlich darf bei aller Fantasie und dem Freigeist des Künstlers niemals die Qualität leiden. Deshalb sollten ein vielfältiger Wortschatz, eine gute Ausdrucksweise, grammatikalische Korrektheit und eine einwandfreie Rechtschreibung für jeden zu den Grundfaktoren zählen. Bei möglichen Schwierigkeiten empfehlen sich wiederum passende Programme oder professionelle Lektoren, um handwerkliche Schwächen eines literarischen Werkes zu vermeiden.
- Literaturagent oder schreiben auf eigene Faust
Eine sinnvolle Unterstützung auf dem Weg zum Schriftsteller ist die Kooperation mit einem Literaturagenten. Er fungiert als Vermittler zwischen Verlag und Autor, falls Letzterer sich gegen das Selfpublishing entscheidet und begleitet ihn auf dem Weg, sich als Verfasser einen Namen zu machen.
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- Externe Unterstützung suchen
Sicherlich sollte ein Autor sein Mitbestimmungsrecht behalten und seine Kenntnisse gerne nutzen, um seine Karriere im Literaturwesen auszubauen. Allerdings kann auch der begabteste Publizist nicht jeden Arbeitsschritt in Eigenleistung vollziehen. Vor allem die Covergestaltung, die Überarbeitung des Inhalts oder eben die Vermarktung erfordern ein Höchstmaß an Fachkompetenz, die es teilweise nur von professionellen Firmen gibt. Deswegen empfiehlt es sich, diese Unterstützung zu nutzen und die persönlichen Ambitionen durch effiziente Strategien sowie kreatives Know-how abzurunden.
- Kritikfähig und lernwillig bleiben
Das Schreiben ist ein abwechslungsreicher Prozess, bei welchem Stillstand oft das Karriereende des Schriftstellers einleitet. Darum sollte der Autor dauerhaft daran interessiert sein, Neues zu erlernen und seinen Schreibstil dahingehend zu optimieren. Dies könnte sich zum Beispiel auf die handwerklichen Voraussetzungen, aber auch auf Ideen, die Herangehensweise an ein Manuskript oder Schreibtechniken beziehen. Ferner wäre es gut, wenn der Verfasser mit konstruktiver Kritik umgehen kann. Sie hilft ihm, seine Publikationen zu reflektieren, Fehler zu vermeiden oder die Qualität des Buches zu steigern.
- Weiterbildungen belegen
Auch wenn Schriftsteller kein anerkannter Beruf ist, gibt es verschiedene Workshops als Alternative zu einer Autorenausbildung. Sie beziehen sich entweder auf spezielle Themen wie den Spannungsbogen bei Romanen oder das Verfassen eines bestimmten Genres, können jedoch ebenfalls breit gefächert veranschlagt sein und Interessierten helfen, das Schreiben zu lernen.
- Selbstbewusstsein statt Selbstüberschätzung
Natürlich benötigt ein Autor Selbstsicherheit, um in der Branche bestehen zu können und von seinen Werken überzeugt zu sein. Dies projiziert er dann auf die Qualität der Manuskripte und somit gleichzeitig auf die Leser. Allerdings liegt ein schmaler Grat zwischen dem gesunden Selbstbewusstsein und der heillosen Selbstüberschätzung, die auf das Zielpublikum überheblich wirkt. Demnach sollte der Publizist bei aller Souveränität bescheiden bleiben und sein Können nicht über die Fähigkeiten anderer Autoren stellen.
- Zielorientierte Marketingstrategie
Werbung ist ein entscheidendes Werkzeug auf dem Weg, Schriftsteller zu werden. Ohne eine passende Vermarktung der Manuskripte und des Autors als Person wird die richtige Zielgruppe nicht auf das künstlerische Talent aufmerksam. Jedoch gestaltet sich die mediale Präsenz schwierig und könnte bei fehlerhafter Ausführung entweder zwischen den Mitbewerbern untergehen oder eine Reizüberflutung hervorrufen. Wichtig wäre, auch hier ein klares Konzept einzuhalten, welches zu der Persönlichkeit des Verfassers und seinen Werken passt, mit prägnanten, kurzen Aussagen oder einem visuellen Blickfang punktet und bei den Lesern die Neugier weckt.
- Kontinuierliche Produktivität
Der Beruf Schriftsteller setzt voraus, dass die Person dauerhaft an ihren Werken oder neuen Ideen arbeitet. Dies erhöht den Absatzmarkt und sorgt dafür, dass der Autor nicht in Vergessenheit gerät. Statt sich auf einem publizierten Buch auszuruhen, sollte bereits nach Inspirationen für einen nächsten Roman gesucht werden, denn dadurch kann sich der Verfasser eine feste Leserschaft aufbauen und diese wiederholt mit spannenden Veröffentlichungen erfreuen.
- Stetige Weiterentwicklung
Im Schriftstellerdasein gibt es zahlreiche Facetten, die ein Autor auch zeigen sollte. Zu Beginn verfügt er meist noch nicht über genügend Wissen oder Eigenständigkeit im Schreibstil, um ein Manuskript zu kreieren, das perfekt ist. Deshalb muss der Verfasser fortwährend seine Effizienz während der Romanentstehung ausbauen, neue Kenntnisse erlangen und sein Talent vorantreiben. Dies garantiert, dass der Autor dem Publikum kontinuierliche Verbesserungen von Qualität und Ideenreichtum zeigt.
- Rechtlich-korrektes Fundament
Die Rechtsgrundlagen müssen von Autoren immer eingehalten werden. Eine gute Idee genügt also nicht, um Schriftsteller zu sein. Auch das Wissen über Themen wie Urheberrecht, Copyright, Plagiate, die Vergabe eines Titels, die Einhaltung der Persönlichkeitsrechte von Dritten und andere juristische Dinge sind wichtig für eine problemlose Publikation. Wer sich auf diesem Gebiet nicht auskennt, sollte sich rechtlichen Beistand holen oder zumindest ein kostenloses Beratungsgespräch bei einem Anwalt in Anspruch nehmen.
- Erfahrungen sammeln
Bücher schreiben heißt auch, stetig neue Eindrücke zu erhalten, sich mit Emotionen auseinanderzusetzen und einen wandelbaren Entstehungsprozess zu verfolgen. So kann der Autor Erfahrungen sammeln, mit den unterschiedlichsten Themen und Personen in Kontakt kommen sowie seine eigenen Ansichten reflektieren. Nicht zuletzt verändert sich ein Mensch durch die Dinge, die ihm geschehen und das Alter mit den verschiedenen Lebensabschnitten, was auch die Schriftstellerarbeit prägt.
- Keine Scheu vor Herausforderungen
Schriftsteller dürfen nicht nur auf ihre Kompetenzen vertrauen, auch die Stärke, dem Bauchgefühl zu folgen, ist wichtig für authentische Manuskripte. Warum nicht einmal gegen den Strom schwimmen und ein Thema aufgreifen, das die Gemüter spaltet, wenn es den Autor beschäftigt? Dieser Mut, die Herausforderung zu suchen und sich selbst auch regelmäßig neue Ziele zu stecken, ist oftmals die Grundlage mitreißender Bestseller.
- Begeisterungsfähig bleiben
Die Liebe und Leidenschaft für die Schriftstellerei sind tragende Elemente einer beständigen Autorenkarriere. Nur wer es schafft, sich diese Werte zu bewahren und immer wieder begeistert an neue Aufgaben heranzutreten, wird lebendige Geschichten in hoher Qualität veröffentlichen können.
Im Allgemeinen sind viele der genannten Tipps Grundeigenschaften jedes passionierten Autors und müssen nicht erst verinnerlicht werden. Außerdem kommt es häufig darauf an, in welcher Weise ein Verfasser seine Werke veröffentlicht. Demnach sind Selbstverleger oft nicht in der Lage, vor lauter Verpflichtungen, den kreativen Schaffensprozess des Schreibens intensiv wahrzunehmen, wohingegen Autoren mit strikten Verträgen womöglich ihre Authentizität verlieren. Ein seriöser Dienstleister, der die Unterstützung und das Fachwissen eines Verlags bietet, aber trotzdem die Eigeninitiative des Autors und sein Mitbestimmungsrecht schätzt, wäre hierbei die ideale Lösung, um die Sicherheit des renommierten Partners an der Seite mit den eigenen Intentionen zu kombinieren.
In jedem Fall ist das Autorendasein eine Berufung, kein Beruf. Solange der Verfasser daher das Talent und das Herzblut besitzt, was in der Literaturwelt vorhanden sein sollte und jene Voraussetzungen mit den erwähnten handwerklichen Kenntnissen sowie einem soliden Konzept verknüpft, legt er den Grundstein, um Schriftsteller zu werden.