Jede schriftstellerische Arbeit beginnt mit einer Einleitung. Diese hat einen großen Einfluss auf die Qualität und den Erfolg des jeweiligen Manuskripts. In dem Zusammenhang erweist sich das Einleitung schreiben allerdings nicht immer als simple Angelegenheit. Im Gegenteil, die Kombination aus interessantem Inhalt, formellen Richtlinien und einer erstklassigen Hinführung zu dem Werk lässt viele Autoren verzweifeln. Insbesondere dann, wenn Sie als Verfasser bisher noch keine Erfahrungen mit dem Erstellen eines Prologs sammeln konnten. Wichtig wäre daher, im Vorfeld ein genaues Konzept zu haben und zu wissen, was sich hinter dem Verfassen einer Einleitung überhaupt verbirgt.
Einleitung verfassen – Auftakt der gelungenen Publikation
Die Einleitung ist gemäß der Definition eine Textpassage, welche den Leser zu der Handlung hinführt. Das heißt, die Einleitung repräsentiert den Beginn Ihres Romans und dient dazu, eine Verbindung zwischen der Leserschaft und Ihrem Plot zu schaffen. Somit erweist sich der Prolog als fester Bestandteil jeder schriftstellerischen Tätigkeit und lässt sich als Visitenkarte von Ihnen als Autor beschreiben. Diese gibt Aufschluss über Ihren Schreibstil, Ihr Talent und Ihre Intentionen, ist das Erste, was eine Person von dem Buch liest und sollte einen positiven Eindruck hinterlassen.
© vladwel - stock.adobe.com
Hierbei muss die Einleitung nicht zwingend vor der Handlung verfasst werden. Viele Autoren entscheiden sich bewusst dafür, den Auftakt erst am Ende des Plots zu verfassen, weil sie dann wissen, welche Handlungsstränge vorherrschend sind, was für eine Kernthematik dargestellt wird und wie sich die Charaktere verhalten. Hinsichtlich der Länge sollte eine Einleitung stets überschaubar bleiben, sodass sie bei einem gewöhnlichen Manuskript nicht mehr als ein Kapitel umfasst.
Des Weiteren findet sich eine Einleitung nicht immer in derselben Form. Gerade Kurzgeschichten verzichten auf ein einleitendes Kapitel und setzen dagegen auf ein kurzes Vorwort, das in Relation zu der Textlänge steht. Verfasst ein Publizist beispielsweise ein Werk mit rund 80 Seiten, empfiehlt es sich, den Prolog maximal über zwei Seiten zu erstrecken. Die Einleitung variiert infolgedessen je nach Textart, weswegen es verschiedene Ausführungen eines Prologs gibt.
Einleitungsarten – unterschiedliche Prologstile für wechselnde Manuskripte
Im Grunde ist der Begriff Einleitung bindend an die Bedeutung, dass die Leser zu einem Text hingeführt werden. Das heißt, es gibt eigentlich keine unterschiedlichen Formen der Einleitung, stattdessen differenzieren sich die Textanfänge in Abhängigkeit von den literarischen Gattungen, zu denen sie gehören.
Demnach dient das Vorwort, auch Prolog genannt, als separate Textpassage, in der Sie als Autor wichtige Quellen, Beweggründe oder Kooperationen vermerken. Diese Variante eines einleitenden Abschnitts muss nicht zwingend in Relation zu der Handlung stehen. Es bietet sich ebenso an, das Vorwort zu nutzen, um Quellenverzeichnisse oder persönliche Absichten, zu formulieren, die das Werk für den Leser verständlicher machen. Bei Bachelorarbeiten, Zeitungsartikeln oder anderen kürzeren Berichten werden die Einleitungen dagegen durch einen Vortext ersetzt. Er ist nur wenige Sätze lang und fasst die inhaltlichen Komponenten der Publikation kompakt zusammen.
Die Einleitung selbst steht hingegen immer in direkter Verbindung zu Ihrer Handlung, denn sie thematisiert ausschließlich die Emotionen, Charaktere und Handlungsstränge, die den Plot begleiten. Daher ist das Verfassen einer Einleitung ein unverzichtbares Element des Schriftstellerdaseins, das viele wichtige Funktionen für das Manuskript bekleidet.
Funktion der Einleitung – Textverständnis trifft Charakterpräsentation
Die Einleitung hat in vielerlei Hinsicht einen Mehrwert für Ihren Roman. Insbesondere dann, wenn sie qualitativ hochwertig, spannend und leserorientiert gestaltet wurde. Je nach Intention von Ihnen als Verfasser, Buchart und Umfang der literarischen Publikation können die Aufgaben des Prologs allerdings variieren und folgende Ziele haben:
- die Hinführung zu der Handlung
- Vorstellung der Charaktere
- die Verbindung zu den Lesern aufbauen
- Neugier bei dem Zielpublikum wecken
- das Verständnis für den Plot verbessern
- erste Zusammenhänge innerhalb der Handlung erläutern
- den Lesern den Schreibstil und Wiedererkennungswert des Autors vorstellen
- den Einstieg in die Geschichte
- eine Atmosphäre kreieren, die bei den Lesern Assoziationen hervorruft
- das Eintauchen in die Welt des jeweiligen Romans
- die Repräsentation des schriftstellerischen Könnens
Eine Einleitung zu schreiben ist demnach nicht nur wichtig, um die Handlung beginnen zu lassen. Viel eher können Autoren mit einem gelungenen Prolog dazu beitragen, dass die Leser ihr Werk kaufen, Emotionen geweckt werden und die richtige Plattform für einen fesselnden Roman entsteht.
Diesbezüglich finden sich innerhalb der Literaturwelt diverse Vorgaben, aber auch Anregungen, mit denen ein Schriftsteller einen exzellenten Auftakt für seine Publikation entwickelt.
Tipps für die gelungene Einleitung – Prolog schreiben mit Qualität
Sie möchten einen Prolog schreiben und sind sich noch nicht sicher, wie Sie vorgehen sollen? Verständlich, denn die Einleitung ist ein schwieriger Bestandteil des Manuskripts, der sich nicht ohne weiteres kreieren ließe. Damit Sie trotzdem einen ersten Überblick erhalten, wie Ihr fertiger Einleitungstext aussehen könnte und auf was Sie bei der Entwicklung des einleitenden Kapitels achten müssen, haben wir Ihnen nachfolgend zehn Tipps zusammengestellt, die das Verfassen von Einleitungen erleichtern.
© vladwel - stock.adobe.com
- Ideen sammeln
Bei einer Einleitung müssen alle wesentlichen Informationen in einem begrenzten Textangebot zusammengefasst werden. Damit der Prolog folglich auf anschauliche und kompakte Weise gelingt, ist es wichtig, vorab Ideen zu sammeln. Schreiben Sie alle Punkte auf, die für Sie bedeutsam erscheinen. Erstellen Sie eine Mindmap und überlegen Sie, welche Inhalte tatsächlich bei der Einleitung berücksichtigt werden müssen oder auf welche Kriterien Sie eventuell verzichten können. Dieser Prozess hilft Ihnen nicht nur, einen spannenden Prolog zu kreieren, sondern auch Ihre Handlung besser nachzuvollziehen und den roten Faden innerhalb des Manuskripts nicht zu verlieren.
- klare Handlungsvorstellungen
Die Einleitung kann nur dann zu einem anspruchsvollen Auftakt der Publikation avancieren, wenn der Autor genau weiß, was für einen Plot sein Manuskript hat. Darum empfiehlt es sich, vor dem Prolog die zentralen Themen der Handlung zu definieren und diese zu einer packenden Story zu verbinden. Das bildet das Grundgerüst für die Einleitung und unterstützt Sie darin, bei jener durchdacht vorzugehen. Wer hingegen zu viele inhaltliche Komponenten in sein Buch integrieren möchte und eine schwammige Vorstellung davon hat, was die Kernaussage der Publikation sein soll, wird Schwierigkeiten haben, die richtungsweisenden Faktoren innerhalb des Prologs einzubauen.
- Art der Einleitung festlegen
Sicherlich sollten Sie sich auch überlegen, welche Variante eines Prologs Sie verfassen möchten. Soll es eine klassische Einleitung über ein Kapitel sein, möchten Sie eher ein Vorwort für die Fachliteratur entwerfen oder einen Prolog? Bevor Sie jene Frage nicht geklärt haben, können Sie die Einleitung nicht dem Werk entsprechend und für den Leser informativ genug ausarbeiten. Meist ergibt es sich allerdings durch das Genre Ihres Romans, dass Sie schnell herausfiltern, welchen einleitenden Text Sie an Ihr Leserpublikum herantragen möchten. Sollten Sie sich selber unsicher sein, hilft es, vergleichbare Manuskripte aus der Literaturwelt zu studieren und deren Einleitungstexte zu lesen. So könnten Sie sich Inspirationen holen, um selbst einen Prolog schreiben, der in puncto Textart und Aufbau zu Ihrer Publikation passt.
- Beispiel verfassen
Eine Einleitung zu verfassen, erfordert Erfahrung, schriftstellerisches Talent und ein Gespür dafür, welche Aspekte als Auftakt für die Handlung dienen. Dies gelingt gewiss nicht ohne die notwendige Übung, weswegen es ratsam ist, ein Beispiel zu schreiben. Entwerfen Sie am besten einen ersten Entwurf darüber, wie Ihre spätere Einleitung sein soll, und geben Sie jene an neutrale Leser für eine erste Beurteilung. Stößt Ihr Beispiel auf Zustimmung oder gibt es Kritik? An diesen Punkten können Sie sich orientieren, um ein weiteres Übungsmodell einer Einleitung zu formen und letztlich immer näher an die finale Version des Prologs zu gelangen. Dadurch vermeiden Sie spätere Korrekturarbeiten.
- Inhalt auswählen
Nachdem Sie alle wichtigen Ideen gesammelt haben, die in Ihrer Einleitung auftauchen sollen, gilt es, diese gewinnbringend zu einem Inhalt zusammenzufassen. Hierbei ist es entscheidend, dass Sie festlegen, auf welche Themen des Manuskripts sich die Einleitung primär konzentriert. Geht es um die tragische Liebesgeschichte, möchten Sie bereits Spannung aufkommen lassen oder wollen Sie den Prolog möglichst neutral halten, damit in dem Leser noch nicht zu viele Emotionen geweckt werden? Wichtige Eckpunkte, die den Inhalt Ihrer Einleitung prägen. Somit bietet es sich an, die gesammelten Ideen als Grundlage zu verwenden und darauf aufbauend die inhaltlichen Komponenten auszuwählen, die Sie an Ihre Leserschaft herantragen möchten. Es gibt diesbezüglich keine festgelegten Vorgaben, denn das Einleitung Schreiben orientiert sich an den Vorstellungen des Publizisten darüber, wie er sein Manuskript in der Öffentlichkeit darstellen will.
- prägnante Formulierungen
Bedingt durch die Tatsache, dass Sie für den Prolog nur eine kleine Wortzahl zur Verfügung haben, müssen Sie klare Sätze verfassen. Langatmige Verschachtelungen, eine komplizierte Wortwahl oder zu viele Widersprüche innerhalb eines Satzes stiften Verwirrung und begünstigen, dass die Einleitung in ihrer Qualität leidet. Das wiederum hat Auswirkungen auf Ihr gesamtes Werk, weshalb Sie dringend deutliche Aussagen in kurzen Sätzen mit einem lebendigen Erzählstil als Vorgaben der Einleitung wählen sollten.
- auf das Wesentliche beschränken
Die Einleitung bietet nicht viel Spielraum für große künstlerische Inszenierungen. Hier geht es eher darum, den Lesern mit wenigen Worten möglichst viele Informationen über die Handlung zu liefern, ohne den gesamten Plot zu verraten oder den roten Faden zu verlieren. Leere Phrasen sind darum unerwünscht, ebenso wie blumige Ausschweifungen, ausführliche Erklärungen oder große Gefühlsausbrüche. Fokussieren Sie sich auf die relevanten Fakten und bringen Sie jene unverschnörkelt zu Papier. Daraus entsteht ein Prolog, der dem Leser unwiderruflich vor Augen führt, was ihn in der Geschichte erwartet und worauf er gespannt sein darf, ohne dem Zielpublikum bereits vor dem eigentlichen Plot ein Feuerwerk aus Metaphern, Anekdoten sowie Tragödien zu präsentieren, die dem Werk die Authentizität nehmen.
- informativ, aber nicht zu gehaltvoll
Zugegeben, eine Einleitung schreiben heißt auch, den Leser mit ersten Impressionen der Handlung zu konfrontieren. Selbstverständlich müssen die inhaltlichen Punkte darum genügend Informationen vermitteln, um der Leserschaft einen ersten Eindruck von dem Manuskript zu geben. Nur so kann der Leser entscheiden, ob es für ihn interessant ist oder er lieber darauf verzichtet, Selbiges zu lesen. Die Fülle der Informationen sollte jedoch sparsam gewählt werden, denn die Einleitung dient nicht dazu, die gesamte Handlung in Kurzversion widerzuspiegeln. Es ist und bleibt der Auftakt des Romans, nicht die Zusammenfassung aller Geschehnisse, die innerhalb des Plots passieren. Vermeiden Sie darum, tragende Szenen wiederzugeben, das Ende zu verraten, die Charaktere zu detailliert vorzustellen oder die Story in grober Übersicht zu skizzieren. Lassen Sie stattdessen ausreichend Platz, dem Leser Stück für Stück mehr von Ihrer Geschichte zu erzählen, und helfen Sie ihm mit der Einleitung lediglich, sich in die Grundstimmung des Werkes hineinzufinden.
- Anpassung an Romankonzept
Eine Einleitung sollte die Persönlichkeit des Autors, die Kernaussagen der Handlung und die Besonderheiten des Schreibstils nach außen projizieren. Dadurch repräsentiert der Prolog Individualität. Schreiben Sie eher sachlich, dürfen Sie auch in der Einleitung auf emotionale Wortspiele verzichten, wohingegen ein humorvoller, satirischer Stil sich durch gezielte Passagen bereits im Prolog abzeichnen darf. Die Authentizität spielt eine tragende Rolle, sodass Sie eine Einleitung stets in harmonischer Verbindung zu dem Werk schreiben. Herzergreifende Zitate haben in dem Auftakt eines Krimis nichts zu suchen, während ein Science-Fiction-Roman schon in der Einleitung die futuristische Atmosphäre der Handlung darstellen sollte.
- Aufbau und Stil beachten
Auch eine Einleitung folgt formellen Vorgaben, die zwingend eingehalten werden müssen. Andernfalls würde der Auftakt Ihres Manuskripts die Leser nicht überzeugen und könnte demnach keinen Anreiz schaffen, Ihr gesamtes Manuskript zu lesen. Bedenken Sie darum Richtlinien wie Länge, Zeit, Wortwahl und Aufbau der Einleitung, um ein qualitativ ansprechendes Beispiel zu verfassen. Nicht minder entscheidend sind hierbei die korrekte Grammatik, eine einwandfreie Rechtschreibung und die durchdachte Ausdrucksweise, denn dies vermittelt dem Zielpublikum, dass Sie Ihr Handwerk verstehen und die Interessenten sich auf ein Werk freuen dürfen, welche ebenfalls auf praktischer Ebene überzeugt.
Natürlich sind all jene Tipps lediglich Orientierungshilfen, damit Ihnen das Einleitung schreiben leichter fällt. Am Ende spielt die Erfahrung eine entscheidende Rolle. Je öfter Sie sich mit dem Kreieren eines Prologs auseinandersetzen, desto routinierter sind Sie und umso gelungener wird Ihr Vorwort klingen. Sofern Sie sich daraufhin für eine Veröffentlichung mit einem Verlagshaus als Partner entscheiden, dürfen Sie sich auf die fachkundige Unterstützung des renommierten Dienstleisters freuen. Letzterer gibt Ihnen wertvolle Anregungen für eine erstklassige Einleitung, ohne Sie in Ihrer künstlerischen Freiheit einzugrenzen. Ziel ist es, Ihre Handlung bestmöglich zu präsentieren und ein stimmiges Gesamtkonzept zu formen, durch das Ihr Buch die Leser begeistern kann. So ist die Einleitung das Fundament jeder schriftstellerischen Tätigkeit und trägt dazu bei, einen bleibenden Eindruck bei den Lesern zu hinterlassen, der Ihnen und Ihren Manuskripten den Weg zu einer langfristigen Etablierung auf dem Buchmarkt ebnet.