Bertram Münker
Ich bin ohne meinen Willen geboren worden, ich werde gegen meinen Willen sterben müssen – ist es da verwunderlich, dass ich wenigstens nach meinem Willen leben wollte?
Als Kind noch dem Willen wie leider auch der Willkür der Eltern ausgeliefert, suchte ich in meinen Ängsten und Nöten schon früh eine tröstende Zuflucht und fand sie im Wald gleich hinterm Haus, in der Natur, bei den Bäumen und Blumen, vor allem den geliebten Tieren. Sie waren von klein auf mein Leben, Tiere bedeuteten mir mehr als alles andere, auch mehr als die Menschen, weil sie mich im Gegensatz zu ihnen niemals enttäuschten. Ebenso wenig wie meine Bücher, die mir wie gute Freunde in schweren Zeiten Trost und Halt gaben.
Aber was eigentlich wollte ich überhaupt in dieser Welt? Was wollte ich wirklich? Diese Fragen haben mich als eine Art Lebensaufgabe bis heute begleitet und beschäftigt, in unterschiedlichen Lebensphasen gab es unterschiedliche Antworten, eine abschließende Antwort könnte ich noch immer nicht geben.
Hätte man mir kurz vor dem Geborenwerden mein zukünftiges Dasein im Zeitraffer vorgeführt und mich gefragt: Willst du dieses Leben haben? – es wird nur dieses eine geben können, kein anderes –, dann hätte ich dankend abgelehnt. Trotz unzähliger, auch schöner Erlebnisse, trotz der Liebe, die mir zuteilwurde, trotz der Menschen, die mein Leben bereichert haben. Trotz allem.
Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt, so ging ich durch Jugend und frühes Erwachsenenalter, immer auf der Suche, ich wusste nicht einmal, wonach eigentlich, wahrscheinlich nach dem sogenannten Sinn des Lebens. Erst Mitte meiner dreißiger Jahre, nach einer ersten Krebsdiagnose, wurden mir zwei lange Gesprächstherapien zu einer wunderbaren Selbsterfahrung und Offenbarung, später trugen weitere lebensbedrohliche Krankheiten zur seelischen Heilung bei, so seltsam das auch klingen mag, eine Stammzelltransplantation wurde zur unverhofften Lebensverlängerung. Was wieder einmal bewies: Man kann nie wissen, wozu etwas gut ist; auch aus etwas Schlechtem kann viel Gutes erwachsen.
Und so entwickelte sich in mir allmählich eine Zufriedenheit, wie sie noch im mittleren Erwachsenenalter unerreichbar schien.
Heute genügt mir fürs alltägliche Wohlbefinden, gesund zu sein, alles weitere ist Zugabe, Grund zu Dankbarkeit und Freude: Es sind nicht die Glücklichen, die dankbar sind – es sind die Dankbaren, die glücklich sind. Und so kann ich zu meiner eigenen Verwunderung mittlerweile ohne Reue auf mein Leben zurückblicken und ruhig über das Vergangene nachdenken, ich kann ohne Angst in die Zukunft schauen und recht gelassen die Gegenwart nehmen, wie sie ist. Denn warum das Morgen fürchten, wenn wir doch nur das Heute haben?
Seit meiner Lebensverlängerung empfinde ich jeden neuen Tag als Geschenk. Und ich glaube daran, dass am Ende alles gut ist. Sollte es also nicht gut sein, nun, dann ist es auch noch nicht das Ende.
Als Kind noch dem Willen wie leider auch der Willkür der Eltern ausgeliefert, suchte ich in meinen Ängsten und Nöten schon früh eine tröstende Zuflucht und fand sie im Wald gleich hinterm Haus, in der Natur, bei den Bäumen und Blumen, vor allem den geliebten Tieren. Sie waren von klein auf mein Leben, Tiere bedeuteten mir mehr als alles andere, auch mehr als die Menschen, weil sie mich im Gegensatz zu ihnen niemals enttäuschten. Ebenso wenig wie meine Bücher, die mir wie gute Freunde in schweren Zeiten Trost und Halt gaben.
Aber was eigentlich wollte ich überhaupt in dieser Welt? Was wollte ich wirklich? Diese Fragen haben mich als eine Art Lebensaufgabe bis heute begleitet und beschäftigt, in unterschiedlichen Lebensphasen gab es unterschiedliche Antworten, eine abschließende Antwort könnte ich noch immer nicht geben.
Hätte man mir kurz vor dem Geborenwerden mein zukünftiges Dasein im Zeitraffer vorgeführt und mich gefragt: Willst du dieses Leben haben? – es wird nur dieses eine geben können, kein anderes –, dann hätte ich dankend abgelehnt. Trotz unzähliger, auch schöner Erlebnisse, trotz der Liebe, die mir zuteilwurde, trotz der Menschen, die mein Leben bereichert haben. Trotz allem.
Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt, so ging ich durch Jugend und frühes Erwachsenenalter, immer auf der Suche, ich wusste nicht einmal, wonach eigentlich, wahrscheinlich nach dem sogenannten Sinn des Lebens. Erst Mitte meiner dreißiger Jahre, nach einer ersten Krebsdiagnose, wurden mir zwei lange Gesprächstherapien zu einer wunderbaren Selbsterfahrung und Offenbarung, später trugen weitere lebensbedrohliche Krankheiten zur seelischen Heilung bei, so seltsam das auch klingen mag, eine Stammzelltransplantation wurde zur unverhofften Lebensverlängerung. Was wieder einmal bewies: Man kann nie wissen, wozu etwas gut ist; auch aus etwas Schlechtem kann viel Gutes erwachsen.
Und so entwickelte sich in mir allmählich eine Zufriedenheit, wie sie noch im mittleren Erwachsenenalter unerreichbar schien.
Heute genügt mir fürs alltägliche Wohlbefinden, gesund zu sein, alles weitere ist Zugabe, Grund zu Dankbarkeit und Freude: Es sind nicht die Glücklichen, die dankbar sind – es sind die Dankbaren, die glücklich sind. Und so kann ich zu meiner eigenen Verwunderung mittlerweile ohne Reue auf mein Leben zurückblicken und ruhig über das Vergangene nachdenken, ich kann ohne Angst in die Zukunft schauen und recht gelassen die Gegenwart nehmen, wie sie ist. Denn warum das Morgen fürchten, wenn wir doch nur das Heute haben?
Seit meiner Lebensverlängerung empfinde ich jeden neuen Tag als Geschenk. Und ich glaube daran, dass am Ende alles gut ist. Sollte es also nicht gut sein, nun, dann ist es auch noch nicht das Ende.
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