Sachbücher schreiben erfordert Objektivität, ausführliche Recherchen und ein Gespür für Themen, welche die Leser beschäftigen. Kein leichtes Unterfangen für Autoren, die sonst mit kreativen Ideen, großen Emotionen und einem originellen Schreibstil für Gänsehautmomente sorgen. Allerdings sind die nüchterne Betrachtungsweise und fachliche Ausarbeitungen unerlässlich, wenn es darum geht, die Sachliteratur zu repräsentieren. Wichtig ist dabei, genau zu wissen, was mit dem Werk transportiert werden soll und worauf ein erfolgreiches Sachbuch gründet. So gelingt eine informationsgefüllte Publikation, die den Lesern einen vielfältigen Nutzen bietet. Worauf es hierbei besonders zu achten gilt und mit welchen Tipps das Buch diese Kategorie erobert, damit beschäftigt sich der nachfolgende Beitrag. Im Mittelpunkt steht dazu die klare Definition des Sachbuchs, denn nur, wer die Besonderheiten des Genres kennt, ist fähig, sie passend zu betexten.
Sachbücher schreiben – informative Lektüre mit Mehrwert
Ein Sachbuch beschreibt ein Werk, welches sich mit sachlichen Themen beschäftigt und diese nachvollziehbar sowie verständlich nach außen projiziert. Bücher aus dieser Kategorie bilden damit das Gegenstück zu der Belletristik und den Manuskripten, die auf Fiktion basieren.
Autoren von Sachbüchern thematisieren demzufolge nur Dinge, die der Realität entstammen, was die Publikationen zu einem eigenständigen Genre avancieren ließ.
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Ein literarisches Werk aus dem Sachbereich ist dabei eng mit den Gattungen Fachliteratur und Lehrbuch verwandt, weswegen der Schriftsteller die Abgrenzungen zu den anderen Buchrubriken deutlich definieren muss. Fachliteratur wendet sich beispielsweise nur an Experten und Branchenkenner des entsprechenden Themas, Lehrbücher sind auf eine Zielgruppe fokussiert, die sich explizit weiterbilden möchte und Sachbücher können ebenso an wissbegierige Laien gerichtet sein.
Oftmals verschwimmen die Abgrenzungen zwischen den Kategorien auch, wenn beispielsweise Kernthemen eines Fachbereichs abgehandelt werden und das Buch aber trotz allem eine psychologische Sichtweise betrachtet, die wiederum dem Sachbuch zugeordnet ist.
Einige der Untergruppen von Sachbüchern sind:
- Biografien
- Reiseführer
- Lexikon
- Pädagogik
- Naturwissenschaften
- Technik
Sachbücher besitzen infolgedessen unter den Hardcover-Einbänden einen Marktanteil von über 84 %, bei Softcovern sind es rund 14 %. In dem Zusammenhang verfolgt die Sachliteratur verschiedene Intentionen, die je nach Leser und Autor variieren.
Sachbuch Zielgruppe – Publikationen für berufliche und private Interessen
Sachbücher sind in erster Linie informativ und sollen die Leser über ein bestimmtes Thema aufklären. Hierfür verwenden die Manuskripte immer einen neutralen Blickwinkel und schildern alle Inhalte wertungsfrei. Dennoch kann das Sachbuch verschiedene Ziele verfolgen, darunter:
- die Auseinandersetzung mit einem Streitthema
- die Aufklärung über ein bestimmtes Ereignis, eine Person, ein Produkt…
- eine Anleitung für handwerkliche Projekte
- Analysen, Gegenüberstellungen oder nützliche Ratgeber zu Themen, welche die Gesellschaft bewegen
Die Leser sollen durch Sachliteratur also einen Mehrwert erhalten, der ihnen auf Fragen sinnvolle Antworten liefert, sie bei einem Vorhaben aktiv unterstützt oder sie über aktuelle Themen objektiv aufklärt.
Die Zielgruppe ist darum breit gefächert und reicht von interessierten Laien bis zu Profis, die ihr Fachgebiet vielleicht aus einem anderen Blickwinkel betrachten wollen. Deshalb müssen Autoren dieser Kategorie immer darauf achten, die vorherrschenden Richtlinien bei der Erstellung von Sachliteratur einzuhalten. Keine simple Angelegenheit, gerade bei mangelnder Erfahrung in dem Bereich.
Jedoch finden sich einige Tipps, mit denen Sachbücher schreiben auch für Anfänger keine bösen Überraschungen birgt.
Sachbuch veröffentlichen – 10 Tipps zur erfolgreichen Buch Herausgabe
Wer sich als Autor an ein Sachbuch wagt, versucht in einer der Königsdisziplinen der Literatur Fuß zu fassen, denn Sachbücher schreiben ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Hier reichen Fantasie und lebendige Erzählungen nicht aus, um die Leser zu begeistern. Ferner lässt sich bei jener Buchkategorie kein mangelndes Wissen oder der begrenzte Wortschatz durch Individualität und glaubhafte Charaktere ausgleichen. Sachbücher fordern also die Kompetenz des Verfassers auf allen Ebenen.
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Damit die zielorientiert eingesetzt wird, haben wir 10 simple Tipps zusammengestellt, die Autoren helfen, ein aussagekräftiges und qualitatives Werk aus dem Genre der Sachliteratur zu entwerfen.
- Thema finden
Die Suche nach einem geeigneten Thema bildet einen zentralen Bestandteil des erfolgreichen Sachbuches. Immerhin gibt es zahlreiche Manuskripte in diesem Bereich, sodass der Autor genau überlegen sollte, mit welcher Thematik er die Leserschaft gewinnen möchte. Grundsätzlich empfiehlt es sich, einen Inhalt zu favorisieren, die allgemein bekannt ist und mit welchem sich der Urheber bereits vertraut gemacht hat. Schließlich fällt es einem beautyaffinen Schriftsteller leichter, einen Schmink-Ratgeber zu schreiben als eine Anleitung für den Zusammenbau von Wandschränken. Obendrein muss der Plot aktuell sein, aber ebenso dauerhaft Bestand haben. Sachbücher über Videorekorder, hatten vielleicht in früheren Zeiten einen Absatzmarkt, würden heutzutage jedoch kaum noch Leser generieren. In Ergänzung dazu wäre es gut, sich auf einen Aspekt aus dem eigenen Fachbereich zu fokussieren, zum Beispiel die Anwendung von veganer Kosmetik, statt Kosmetik im Ganzen. Dadurch bleibt der Inhalt überschaubar und der Autor kann sich viel besser auf die relevante Wissensvermittlung konzentrieren, anstatt auf die standardisierten Themen.
- Fachgerechte Recherche
Recherche ist bei Sachbüchern das A und O. Einfach losschreiben und seinen Gedanken freien Lauf lassen wäre nämlich fatal für diese Buchkategorie. Darum sollte der Autor vor dem Verfassen seines Werkes nach brauchbaren Informationen zu dem Thema suchen. Gibt es vertrauenswürdige Quellen wie Zeitungsartikel, Bucheinträge oder Videomaterial zu dem geplanten Projekt? Lassen sich unumstößliche Fakten finden? Sind Befragungen von Experten auf dem Gebiet möglich und könnten die gesammelten Informationen mit dem eigenen Fachwissen kombiniert werden?
- Konzepterstellung
Ein Sachbuch sollte immer mit einer unverkennbaren Struktur ausgestattet werden. Der rote Faden ist hier essenziell, denn nur so können die Leser nachvollziehen, wie der Autor auf seine Äußerungen kommt, wie die einzelnen Abschnitte aufeinander aufbauen und wie ihnen das Werk nützlich sein kann. Am besten wäre es darum, sich im Vorfeld eine Mindmap zu erstellen und jegliche Ideen niederzuschreiben. Diese sollten danach sinnvoll verbunden und erst im Anschluss zu Papier gebracht werden. Damit wird die Kernaussage deutlich und das Zielpublikum verliert während des Lesens nicht das Interesse.
- Zielgruppe definieren
Wer die Zielgruppe kennt, weiß auch, wie das Sachbuch die entsprechenden Leser erreicht. Handelt es sich zum Beispiel um eine Leserschaft ohne jegliche Vorkenntnisse und soll das Manuskript rein informative Zwecke verfolgen oder sind die potenziellen Käufer mit Fachwissen ausgestattet und das Werk fungiert als Anleitung? Die Antworten auf jene Fragen sind zugleich der Beginn eines gelungenen Sachbuches, bei welchem Sprache, Inhalt und Aufbau den Nerv der Leser trifft.
- Genre-Besonderheiten erkennen
Sachbücher sind nicht mit Belletristik gleichzusetzen. Deswegen sollten Autoren sich auch nicht unvorbereitet an die Erstellung jener Manuskripte wagen. Viel eher wäre es angemessen, sich erst mit den Alleinstellungsmerkmalen der Buchkategorie vertraut zu machen. Gibt es sprachliche Besonderheiten oder inhaltliche Regeln, die nur bei Sachliteratur gelten? Sind in puncto Textlänge oder Grammatik elementare Kriterien zu berücksichtigen? Sofern diese bedacht werden, lässt sich das Buch viel leichter dem Genre zuordnen und wird schneller auf interessierte Leser stoßen.
- Sprachrichtigkeit, Ausdruck und Aufbau beachten
Wie der Name bereits sagt, bezieht sich ein Sachbuch auf sachliche Schilderungen. Darum sollte die Textlänge überschaubar bleiben und nicht mit einem heroischen Epos von über 1000 Seiten gleichzusetzen sein. Auch die Ausdrucksweise folgt den Regeln der Sachliteratur. Kurze Sätze, wenig Einschübe und prägnante Formulierungen sind hier allgegenwärtig. Die Leser wollen nicht emotional berührt, sondern lückenlos aufgeklärt und verständlich über die Thematik informiert werden. Eine einwandfreie Sprachrichtigkeit, grammatikalisch korrekte Formulierungen und ein vielfältiger Wortschatz sollten aber dennoch präsent sein. Wichtig wäre, bei einem Sachbuch nicht die prägnanten Aussagen mit dem gefährlichen Fachsimpeln zu verwechseln. Die Qualität des Buches wird nicht besser, wenn der Schriftsteller zahlreiche Fremdwörter einfügt oder mit gehobener Sprache beeindrucken möchte. Stattdessen könnte es sogar sein, dass diese unnahbare Schreibart die Leser abschreckt, für Unverständnis sorgt und die eigentlichen Intentionen des Werkes nicht mehr passend transportieren kann. Besser wäre es, den Ausdruck einfach zu halten und mit Inhalt, nachvollziehbaren Sätzen sowie fehlerfreiem Schreiben zu punkten.
- Schreibstil entwickeln
Der originelle Schreibstil hat auch innerhalb der Sachliteratur eine große Wirkung auf die Leser. So ist es hilfreich, trotz objektiver Darstellung deutlich zu machen, von wem das Werk stammt. Eine humorvolle Betrachtungsweise mit einer Portion Selbstironie, die Fähigkeit, Tatsachen unverblümt an die Zielgruppe heranzutragen oder ein charakteristischer Aufbau helfen dabei, den Schreibstil von anderen Publizisten abzuheben. Unabhängig davon sollte jede Formulierung zu dem Sachbereich passen und jenen widerspiegeln. Lebendigkeit ist auch hier entscheidend, denn kaum ein Leser wird sich stupide sowie nichtssagende Wortaneinanderreihungen als Lektüre für die Anleitung zu einem pädagogischen Konzept kaufen, wenn er entsprechende Werke in hundertfacher Ausführung bei Lehrgängen oder der Ausbildung findet. Viel spannender wäre es doch, ein Sachbuch zu lesen, was dieselbe Thematik wie andere Publikationen behandelt, jedoch eine gänzlich neue Betrachtungsweise integriert?
- Objektive Sichtung
Die Neutralität sollte bei einem Sachbuch strikt eingehalten werden. Dies ist aber nicht immer leicht, wenn sich der Autor im Schreibfluss befindet. Darum empfiehlt es sich, das Manuskript noch einmal aufmerksam zu lesen und es objektiven Personen aus dem eigenen Umfeld zur Sichtung zu geben, bevor es veröffentlicht wird. Somit wird sichergestellt, dass die Literaturgattung alle entsprechenden Kriterien erfüllt. Gerne darf jedoch eine positive oder negative Grundhaltung vorhanden sein, weil berechtigte Zweifel an einem System, die bereits mehrfach für Diskussionen gesorgt haben oder die Überzeugung davon, dass die Diät, welche betextet wird, so funktioniert, wie es schon mehrere Personen beschrieben haben, macht das Buch glaubhafter.
- Authentizität zeigen
Ein Autor muss auch dann, wenn er Sachbücher schreiben möchte, authentisch bleiben. Andernfalls würde er sich während des Schreibprozesses nicht wohlfühlen, was die Qualität seiner Arbeit beeinträchtigt. Außerdem gelingt es nur dann, sich gegen andere Autoren durchzusetzen, wenn der Publizist Originalität beweist und aus der Menge heraussticht. Ein Verfasser, der sonst mit Humor und Wortwitz überzeugt, sollte jene Eigenschaften ebenfalls im Sachbuch zeigen, während ernste, melancholische Personen keinesfalls ein Manuskript mit vielen satirischen Elementen herausgeben sollten.
- Visuelle Darstellung
Bücher, die eine sachliche Handlung haben, lassen sich bestens durch gestalterische Komponenten aufwerten. Eine Anleitung könnte zum Beispiel mit bildlichen Darstellungen der einzelnen Arbeitsschritte optimiert werden, wohingegen Analysen oder Statistiken grafisch veranschaulichen, was Fakten und Zahlen aussagen sollen. Wichtig wäre hierbei die Qualität der bildlichen Inhalte, denn nur, wenn der Leser satte Farben und eine hohe Auflösung vorfindet, können die visuellen Bestandteile das Werk positiv abrunden. Obendrein dürfen die Quellenanzeige und die klare Freigabe des Bildes nicht fehlen, um Urheberrechtsverletzungen zu vermeiden. Der Schriftsteller muss daher Material verwenden, das gemeinfrei und für verschiedene Zwecke geeignet ist. Würden dagegen Bilder oder Grafiken genutzt werden, die ohne Einverständnis von Homepages kopiert wurden, drohen ernste Konsequenzen. Sogar die Integration von Fotografien, die Freunde gemacht haben, lässt sich nicht ohne vorherige Zusage einsetzen. In Ergänzung dazu muss eine durchdachte Verteilung stattfinden, um keine Reizüberflutung bei den Lesern zu riskieren.
Natürlich darf jeder Schriftsteller für sich herausfiltern, auf welche Art er das Sachbuch erstellen und einem breiten Publikum zugänglich machen möchte. Neben den genannten Tipps spielt aber auch die Veröffentlichungsart eine wesentliche Rolle, falls Sachbücher geschrieben werden. Hierfür stehen den Autoren allerdings verschiedene Optionen zur Verfügung, darunter die Herausgabe im Selbstverlag oder die Publikation über einen angesehenen Verlagsdienstleister.
Verlag oder Selfpublishing – passendes Publikationsmodell finden
Wie bei jedem Werk muss sich der Autor früher oder später die Frage stellen, auf welchem Weg er sein Manuskript veröffentlichen will. Sachbücher können diesbezüglich über den Selbstverlag in Eigenleistung oder als Resultat einer Verlagsaufnahme publiziert werden. Die Vor- und Nachteile sind unterschiedlich, denn keine der beiden Varianten lässt sich eindeutig als die richtig oder falsch für das geplante Projekt deklarieren.
Während das Selfpublishing viele Freiheiten für den Autor liefert, muss jener dort auch alle Schritte rund um das Verfassen, Produzieren und Vermarkten des Buchs alleine absolvieren. Eine Kooperation mit einem angesehenen Verlagshaus hingegen garantiert Sicherheit und der Publizist profitiert von den Branchenerfahrungen des Dienstleisters sowie vielen vertraglich-zugesicherten Möglichkeiten, die Herausgabe positiv zu unterstützen.
Bei manchen Verlagen werden aber auch alle vorteilhaften Aspekte der Verlagsaufnahme mit dem Freigeist des Selfpublishings kombiniert. Dadurch kann der Urheber sein Mitbestimmungsrecht auskosten, die Veröffentlichung aktiv mitgestalten und gleichzeitig von dem fachlichen Wissen sowie den Kontakten des Verlags profitieren. In Bezug auf das Sachbuch bietet sich diese Plattform durchaus an, weil das Genre viele Herausforderungen für die Autoren bereithält und genau die richtige Zielgruppe finden muss, um zu einem dauerhaften Absatzmarkt zu führen.
Kommt es dann noch zur Einhaltung der genannten Tipps vereint mit der Begeisterung für diese Buchkategorie, könnte auch das Sachbücher schreiben dem Autor als Einstieg in eine langjährige Schriftstellerkarriere dienen, bei welcher die Leser mit authentischen und zugleich informativen Sachwerken erfreut werden, die den Alltag in verschiedenster Weise erleichtern.