Ansonsten hatte ich leider wieder sehr wenig Zeit im letzten Monat, meine Hauptcharaktere sitzen seit Wochen in einem Jeep und warten darauf, dass etwas passiert. Ich bin aber guter Dinge, dass sie bald weiterkommen.
Autorentagebuch
Neuigkeiten
Ansonsten hatte ich leider wieder sehr wenig Zeit im letzten Monat, meine Hauptcharaktere sitzen seit Wochen in einem Jeep und warten darauf, dass etwas passiert. Ich bin aber guter Dinge, dass sie bald weiterkommen.
mein nächstes Buch ist mittlerweile in Arbeit (wenn auch noch ganz am Anfang). Es wird doch was anderes, als ursprünglich geplant: Ein Roman mit dem Titel "Forte - Anton und die Macht der Musik"...es geht um die Kraft der Musik, um Liebe und Freundschaft.
Liebe Grüße,
Euer
Helge Kreisköther aus Essen
LITERATUR IST EINE ESSENZ MEINES GEISTES
Schon seit meiner Kindheit habe ich eine große Leidenschaft für das Lesen und Schreiben. Ich war fasziniert von der Macht der Worte, die Emotionen wecken, Gedanken anregen und die Welt verändern können. Bücher waren für mich wie ein Schatz, den ich immer wieder entdecken wollte. Eines Tages stieß ich auf ein Buch, das mir das Leben eines anderen Menschen schenkte. Es war ein Buch über Erste Hilfe und Notfallmaßnahmen, dass mir die Grundlagen der Rettung von Verletzten und Bewusstlosen beibrachte. Ich dachte mir, dass es ein nützliches Wissen sein könnte, aber ich hätte nie erwartet, dass ich es so bald brauchen würde.
Einige Wochen später war ich Zeuge eines Unfalls auf der Arbeit, bei dem ein Kollege schwer verletzt wurde. Ich zögerte nicht, ihm zu helfen, indem ich die Techniken anwandte, die ich aus dem Buch gelernt hatte. Ich konnte ihn stabilisieren, bis der Rettungsdienst eintraf. Ich war so dankbar, dass ich dieses Buch gelesen hatte, denn es rettete das Leben meines Kollegen.
Die Nervenkrankheit Chorea Huntington ist nicht jedem ein Begriff und dennoch gibt es viele Bücher zum Thema. Doch viele davon sind Fachbücher für Ärzte, Betroffene oder Familienangehörige und sollen über die Krankheit selbst aufklären. Wer nicht davon betroffen ist, kann sich nur schwer vorstellen, wie es erkrankten Menschen geht und vor allem, wie die Familien das Zusammenleben erleben.
Genau an diesem Punkt setzt das Erstlingswerk von Andreas Kätsch an: „Chorea Huntington - Krieg im Wohnzimmer“. Nach einem kurzen Vorwort geht es auch gleich los mit einigen Seiten mit Informationen rund um die Krankheit Chorea Huntington. Es wird erklärt, was Chorea Huntington eigentlich ist, nämlich eine erbliche Nervenkrankheit, bei der der Betroffene unkontrollierte und willkürliche Muskelbewegungen von sich gibt und welche unter anderem in Demenz und Wesensveränderung endet. Weiterhin werden Symptome genannt, es wird kurz die Häufigkeit der Krankheit angesprochen, die Ursachen und natürlich auch die Behandlungsmöglichkeiten.
Danach geht es auch schon los mit der eigentlichen Geschichte, welche Andreas Kätsch selbst erlebte und die er für seinen Sohn festhalten wollte. In 12 Kapiteln beschreibt er das Leben mit seinem Sohn Maximilian und der Krankheit seiner Frau, bzw. wie diese das Familienleben grundlegend veränderte. Kätsch beginnt seine Erzählung mit dem Verschwinden seines kleinen Sohnes aus der Schule, der zu diesem Zeitpunkt 8 Jahre alt ist. Doch keine Sorge, der Kleine wollte lediglich seine Lehrerin anzeigen, weil sie nicht richtig Mathe kann. Maximilian wird täglich von seiner Lehrerin nach Hause geschickt und da es keine andere Möglichkeit gibt, muss der Junge mit zur Arbeit seines Vaters. Dort ist er zwar willkommen, aber eine Dauerlösung kann das auch nicht sein. Das Jugendamt ist in dieser Situation keine Hilfe, stellt sich eher quer und so landet Kätsch irgendwann bei einer Rechtsanwältin, der er seine Geschichte erzählt.
Er beginnt im Jahr 2006, als er das erste Mal von der Krankheit Chorea Huntington erfuhr. Erst hier kommt seine Frau Karin ins Spiel, welche an der Nervenkrankheit leidet. Mehr und mehr sieht man nun das Ausmaß der Krankheit, welches nicht nur Muskelzucken mit sich bringt, sondern, wie im Fall von Andreas Kätsch und seiner Familie, auch eine verwüstete Wohnung, verschenktes Geld und absolutes Chaos. Karin muss in eine Klinik, anders geht es nicht und langsam baut sich Andreas Kätsch, zusammen mit seinem Sohn, ein neues Leben auf. Doch die beiden sind nicht alleine: Eine Welle der Hilfsbereitschaft rollt an.
Das Buch wird die meisten Leser mitreißen können, denn so absurd manche Stellen auch klingen mögen, so sicher ist die Gewissheit, dass Andreas Kätsch und sein Sohn all dies tatsächlich erlebten. Das Buch verliert an keiner Stelle seine Spannung (und ich rede hier nicht von einer Spannung, wie sie in Krimis aufkommt), obwohl man sich zu Anfang fragt, ob es nun um Maximilian und seine Geschichte geht oder die der erkrankten Karin Kätsch. Wer mehr über die Krankheit selbst erfahren möchte, sollte sich ein anderes Buch zur Hand nehmen, aber wer daran interessiert ist zu sehen, wie diese Krankheit das Leben vieler Menschen, nicht nur der Betroffenen, auf den Kopf stellt, der hat mit diesem Buch genau den richtigen Treffer gelandet. Der Stil des Buches erinnert sehr an ein Tagebuch, ebenso wie die Schriftart, eine Schreibmaschinenschrift, so ist es nicht verwunderlich, dass Kätsch auch seine Gefühle und Emotionen aufgeschrieben hat. Er schafft es, den Leser mitzunehmen auf eine Reise, bei der man Wut und Angst, aber auch Freude und Erleichterung begegnet und teilweise selber fühlen kann.
Teilweise wirken die Sätze etwas abgehackt und an manchen Stellen kann man der wörtlichen Rede nicht ganz folgen, da diese nicht durch die typischen Zeichen gekennzeichnet ist. Weiterhin fällt auf, dass Schreibfehler und Wortdopplungen sich häufen, ab dem Punkt, an dem von dem Ausbruch der Krankheit berichtet wird. Fraglich, ob der Verlag das Buch gelesen hat, da diese Fehler sehr offensichtlich sind. Im Gespräch mit Herrn Kätsch wurde aber deutlich, dass ihn die Geschichte seiner Familie sehr bewegt und so kann man vermuten, dass er all dies unter großem innerlichen Druck geschrieben hat und einfach zu aufgeregt war, um sich an manchen Stellen richtig auszudrücken. Aber genau das macht das Buch in meinen Augen wieder sehr sympathisch.
Fazit: Da das Buch auf der Realität basiert und man sich gut in die Geschichte hineinversetzen kann, ist es ein Gewinn für jeden, der es liest. Vor allem Angehörige von Erkrankten sehen, dass sie nicht alleine sind und können wieder Hoffnung schöpfen auf ein „normales“ Leben. Absolut empfehlenswert!